Pressestimmen - Nach rechts oder zurück in die Mitte bewegen? So bewerten die Medien das grundsätzliche Vorhaben der CDU
Nach Angaben ihres Generalsekretärs Carsten Linnemann versetzt der neue Grundsatzplan die CDU wieder in die Lage, zu regieren. „Wenn es zu einer vorzeitigen Bundestagswahl kommt, sind wir bereit“, sagte der Vorsitzende des Planungs- und Grundsatzausschusses nach einer Sitzung des Parteirats am Montag in Berlin. Das deutsche Volk ist verstört und braucht Führung und Unterstützung. „Wir werden diese Orientierung durch diesen Basisplan bieten“, sagte Linneman.
Die meisten deutschen Zeitungen vertraten eine ähnliche Ansicht. Der Klang ist auf den ersten Blick klar:
Den bilateralen linken Ansatz aufgeben oder die Ära Merkel hinter sich lassen?
„Reutlinger Generalanzeiger“: „In der Tat gibt der neue Entwurf des Grundsatzprogramms der CDU den Weg vor: härteres Vorgehen bei der Einwanderung, deutsche Kulturdominanz, Forderungen nach Bekenntnissen zum Einwanderungsgrundgesetz, klare Einigung bei der Verschuldung.“ Bremsen, die Arbeitsplätze sollen sich lohnen und die Atomkraft soll bei der Energiewende helfen. Es kommt einem vor wie eine Zeitreise in die Zeit vor Angela Merkel. Die CDU wird wieder konservativer. Das heißt aber nicht, dass sie sich auf den Weg macht rechtsextrem, passe sich aber der Mitte der Gesellschaft an. Dies sei „auch deutlich konservativer als die Linie der Ampelregierung, wenn es um zentrale Themen wie Einwanderung, Arbeitsplätze und Energiewende geht.“ „Das zeigen die schlechten Umfrageergebnisse bei Sozialdemokraten, Grünen und Liberaldemokraten.“
„Münchener Merkur“: „Endlich: Nach dem Desaster von 2021 gibt sich die mutige, aber reife CDU neue Pläne. Sie ist konservativer und avantgardistischer als zuvor. Vor allem entfernt sie sich von der schwachen Mitte.“ - Merkel vertrat die linke Linie, und die CDU war lange Zeit an der Macht, aber das Land war machtlos und taub, insbesondere in der Einwanderungspolitik. Dies spiegelt sich in einem Schlüsselsatz des CDU-Programms wider. Von der schönen, Aber kindisch angesichts der Tatsache, dass Bundespräsident Wulff angesichts seiner Universalität erklärte, der Islam gehöre zu Deutschland, stellt das Bündnis nun unmissverständlich fest: „Muslime, die unsere Werte teilen, gehören zu Deutschland.“ „Diese Aussage ist wahr und umgekehrt. Diese Klarheit bleibt in vielen Bereichen bestehen – Finanzen, Sicherheitspolitik, Energie. Die CDU (und dank ihres Fraktionsvorsitzenden Holeczek auch die CSU) spricht wieder darüber, dass ‚Leitkultur‘ herrscht.“ „ist nicht rechts, sondern kommt aus der Mitte der Mittelschicht.“
Stuttgarter Zeitung: „Das Schwarze Grundprogramm 4.0 – das vierte seit der Gründung der Bundesrepublik – verspricht Unterstützung und Orientierung. Dadurch entsteht ein Vakuum: Viele Menschen verpassen in der aktuellen Situation Unterstützung und Orientierung der Ampelregierung.“ Manche suchen es am Rande der Rechten. Insofern ist es lobenswert, dass die CDU zumindest verfassungsrechtlich unanfechtbar eine Marktlücke kultivieren will. Ist es jedoch notwendig, aus der Mainstream-Kultur Der umstrittene und notorisch irreführende Satz bleibt fraglich. Es war eines der Wasserzeichen, die Meltz im Entwurf hinterlassen hatte.
Die CDU lässt die Regierung schwach aussehen
Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Es hat einige Zeit gedauert, bis sich die CDU von dem Schock über den Machtverlust am Ende der Merkel-Ära erholt hat. Aber zwei Jahre nach ihrer Platzierung in der Opposition hat sie wieder Fuß gefasst. Sie hat Fuß gefasst. Während die SPD bleibt.“ Auf dem gleichen alten Weg wie ihr Programm stellt sich die CDU als echte Wendepartei dar. Der neue Entwurf des Grundsatzprogramms sieht einen Richtungswechsel in zentralen Politikfeldern vor, zu dem das „progressive“ bedrängte „Bündnis“ „weder willens noch in der Lage“ sei Tun Sie das. Dazu gehören Themen wie die Verlängerung der Lebensarbeitszeit, die bei den wenigsten Deutschen kaum Begeisterung hervorrufen dürften. Allerdings gibt es Bürger, die es zu schätzen wissen, dass ihnen die Partei in der Opposition puren Alkohol spendiert , auch wenn es sauer ist.“
„Leipziger Volkszeitung“: „Zur Umsetzung muss die CDU zunächst die Bundestagswahl gewinnen. Nach Angaben der Parteiführung versetzt der neue Plan die Christdemokraten wieder in die Lage, zu regieren. Allerdings ist die Kandidatenfähigkeit Adenauerhauses fraglich.“ Und „das festgefahrene Image von Parteichef Friedrich Merz – wenn er der nächste Kanzlerkandidat der Koalition wird – ist ebenfalls ein Problem.“
„Nürnberger Zeitung“: „Der neue CDU-Politikplan befasst sich damit, wer unter welchen Bedingungen nach Deutschland einwandern darf, wer nicht darf, wer sich auf das verfassungsrechtlich garantierte Asylrecht berufen darf und wer nach Deutschland einwandern kann Deutschland. Nein, wer Deutschland wieder verlassen muss und wo spielt andererseits eine zentrale Rolle. Das muss es tun. Einfach weil viele im Land damit rechnen, dass die mehr oder weniger unkontrollierte Einwanderung eingedämmt wird, ist die Situation da wird wiederhergestellt, wie es die einschlägigen Gesetze erfordern. Aber das Gesetz wird nicht in dem Maße durchgesetzt, wie es nötig wäre, um den Bürgern klar zu machen, dass Staat und Politik das Problem im Griff haben.“
„Schocklüftung nach der Zerreißprobe der Merkel-Ära“
Handelsblatt: „Bei der Kernenergie hat die CDU erneut einen echten Schritt zurück von Merkels Linie gemacht. Angesichts hoher Energiepreise und des Klimawandels beginnen immer mehr Industrieländer, auf die Atomkraft zu setzen Energiepolitisch fehl am Platz. Die Zeiten sind vergangen. Das Ampel-Bündnis und insbesondere die Grünen weigern sich, diese Realität anzuerkennen. Tatsächlich hat die CDU bereits eine Energiepolitik der vierten und fünften Generation geschrieben. Einschließlich kleiner Reaktoren Der Grundplan weckt die Hoffnung, dass eine gleichermaßen bezahlbare und klimafreundliche Energieversorgung wieder ein Ziel ist. Für viele Wirtschaftsvertreter dürfte der Plan der CDU nach den Wirrungen der vergangenen Merkel-Amtszeit aufgehen, um die Auswirkungen abzufedern.“
„Kölner Stadtanzeiger“: „Die CDU versucht mit einem neuen Grundkonzept den Reset-Knopf zu drücken: Schluss mit hohlen Inhalten, klar umreißen. Ob das Papier das schafft, ist fraglich. Diese Klarheit ist.“ wo der Entwurf fehlt: Während Absätze zur Einwanderungs- und Sozialpolitik klar formuliert sind, lässt er an anderer Stelle viel Spielraum für Interpretationen.Ohnehin schürt die CDU unerfüllbare Erwartungen. Viele Vorschläge werden nicht umgesetzt. „Die CDU ist keine programmatische Partei. Sie hat immer Pragmatismus gezeigt, gerade in Krisenzeiten.“
Zürcher Zeitung: „Die CDU wendet sich wieder nach rechts: kleine Schritte, aber immerhin. Der Beginn einer längst überfälligen Kurskorrektur. Unter Angela Merkel ist aus der einstmals dominanten bürgerlichen Kraft eine Zeitgeistpartei geworden, Von den Sozialdemokraten und den Grünen ist er kaum zu unterscheiden. Unter der Führung von Friedrich Merz könnte sich das ändern – sofern die Partei es ihm erlaubt und er selbst nicht den Mut verliert.“
Rhein-Neckar Zeitung: „Bereits eine Partei ist mit einem Heidelberger Programm in den Wahlkampf gegangen. Das waren die Sozialdemokraten, als sie 1925 erstmals ihre Vision von den Vereinigten Staaten von Europa darlegten. Politische Vision. Ob.“ Wird es der Christlich-Demokratischen Partei gelingen, so etwas Epochemachendes wie ihren Heidelberg-Plan zu schaffen? Zumal die Christdemokraten persönliches und materielles Glück vor allem durch mehr Arbeitsplätze und Steuererleichterungen versprechen. Allerdings wird es auf diese Weise weniger Raum für den öffentlichen Raum geben Auch dieses Programm stellt – ähnlich wie die Genossen – einen Bruch mit der bisherigen Linie dar. Nicht nur in seiner Asylpolitik, sondern vor allem im gesellschaftspolitischen Charakter der Wehrpflicht ist es etwas eingedeutscht, was natürlich die falschen Leute anzieht Die Konservativen sind von der extremistischen AfD zurückgekehrt: „Es ist ein guter Plan, vor allem, wenn er mit etwas so Harmlosem wie Geschlechternormen verbunden ist.“ "
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Quelle: www.stern.de