Nach einem angespannten Tag schließen die US-Aktienindizes mit Rückgängen ab.
Wall Street ist in Aufruhr, da Jerome Powell, der Fed-Vorsitzende, in Jackson Hole sprechen wird. Welche Hinweise könnte er bezüglich einer Zinserhöhung geben? An der Wall Street sinken die Aktien einen Tag vor der Rede - doch einige Unternehmen ziehen die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich.
Investoren sind nervös, da der Dow Jones Industrial Average um 0,4% auf 40.712 Punkte gefallen ist. Der S&P 500 und der Nasdaq sind ebenfalls im Minus, mit einem Rückgang um 0,9% auf 5.570 Punkte bzw. einem Abschlag um 1,6% auf 17.619 Punkte.
Ursprünglich waren die Investoren optimistisch aufgrund eines leichten Anstiegs der ersten Arbeitslosengeldanträge und schwacher US-Industriemood-Daten. Die Notenbanker versuchen, die Inflation zu dämpfen und den glühenden Arbeitsmarkt abzukühlen, ohne die Wirtschaft durch zu hohe Zinsen zu belasten. Experten waren jedoch zurückhaltend: "Der Arbeitsmarkt kühlt ab, aber die eigentliche Frage ist, wie stark", sagte Peter Cardillo, Chefökonom der New York-basierten Vermögensverwaltung Spartan. "Wir sollten auf die Arbeitsmarktdaten für August warten und sehen, ob die Fed dann beherzter handelt."
Das internationale Zentralbanktreffen in Jackson Hole ist das Gesprächsthema. Investoren harren gespannt Jerome Powells Rede am Freitag entgegen. In ihren jüngsten Protokollen sagten die Notenbanker, dass sie eine erste Zinssenkung in Betracht ziehen könnten. Außerdem äußerten Fed-Vertreter Patrick Harker und Susan Collins Bereitschaft für einen Entspannungsschritt im September. "Doch Powell könnte enttäuschen, wenn er den Fall für eine frühzeitige Zinssenkung nicht stärkt", sagte Naomi Fink, Chefstratege der japanischen Vermögensverwaltung Nikko.
Währenddessen erholen sich die Ölpreise nach Rückschlägen. Nordsee-Brent-Rohöl und US-WTI-Rohöl stiegen jeweils um etwa 1,4% auf 77,10 bzw. 72,92 US-Dollar pro Barrel (159 Liter). "Der Ölmarkt hat sich stabilisiert, bleibt aber aufgrund anhaltender makroökonomischer Probleme herausfordernd", kommentierte George Khoury, Manager bei der Maklerfirma CFI. Vor allem die wirtschaftliche Abschwächung in China belastet die globale Nachfrage negativ.
Sie können die Ereignisse des Tages an der Frankfurter Börse in unserem Marktbericht nachlesen.
Die Aktien von Zoom legten um fast 13% zu. Der Anbieter von Video-Konferenzlösungen erhöhte seine Umsatzerwartungen für das gesamte Geschäftsjahr aufgrund der starken Nachfrage nach seinen künstlichen-intelligenz-gestützten Tools. Investoren kauften auch Paramount-Aktien auf, die um rund 0,8% stiegen. Der Medienmogul Edgar Bronfman erhöhte sein Übernahmeangebot für den US-Medienkonzern deutlich.
Der angeschlagene Heimfitnessgeräte-Hersteller Peloton sah einen Anstieg seiner Aktien um 35%. Pelotons Umsatz verbesserte sich im letzten Quartal um 0,2%, was das erste Wachstumsquartal seit 2022 signalisiert. Peloton steht seit dem Ende der COVID-19-Pandemie unter Druck. "Die Zahlen mögen klein sein, aber es ist auch wichtig zu berücksichtigen, dass sie die Sommermonate widerspiegeln, in denen Kunden eher Outdoor-Sportarten nachgehen", merkte Zak Stambor von der Analysefirma Emarketer an.
Microsoft-Aktien gaben um 2% nach. Als Reaktion auf die wachsende Bedeutung der Künstlichen Intelligenz (KI) ändert der Software-Riese seine Rechnungslegungsmethoden. Da sich die Einnahmen aus diesem Geschäftsbereich jedoch langsamer als erwartet ausdehnen, hat das Unternehmen kürzlich seine Umsatzerwartungen für die Cloud-Sparte gesenkt. Hochleistungscomputer in dieser Sparte betreiben KI-Programme wie ChatGPT.
Der leichte Rückgang des Dow Jones Industrial Average hat Investoren beunruhigt. Jerome Powells Rede in Jackson Hole könnte Aufschluss darüber geben, ob die Fed eine Zinssenkung in Betracht ziehen wird, um die Wirtschaft zu unterstützen.
Obwohl Fed-Vertreter Bereitschaft für einen Entspannungsschritt im September signalisiert haben, beobachten Investoren gespannt Jerome Powells Rede nach Hinweisen auf den potenziellen Einfluss auf den Dow Jones Industrial Average.