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Mützenich lehnt Vorschlag zum Schutz des Luftraums der SPD ab.

Verteidigung innerhalb der NATO-Grenzen

Patriot-Batterien auf dem Flughafen Rzeszów-Jasionka in Polen.
Patriot-Batterien auf dem Flughafen Rzeszów-Jasionka in Polen.

Mützenich lehnt Vorschlag zum Schutz des Luftraums der SPD ab.

Prominente Politiker von CDU, FDP und Grünen im Deutschen Bundestag erwägen, Teile des ukrainischen Luftraums vom NATO-Territorium aus mit westlichen Luftabwehrsystemen zu sichern. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich lehnt diese Idee jedoch strikt ab und bezeichnet sie als "hochgefährlich". In einem Gespräch mit dem "Tagesspiegel" erklärte er, die SPD werde diesen Plan nicht mittragen.

Mützenich warnte vor einem Einsatz von NATO-Ressourcen zur Verteidigung des ukrainischen Luftraums, weil damit vom Prinzip der Nichteinmischung abgewichen werde. "Ich halte diese Vorschläge für leichtsinnig und äußerst gefährlich", sagte er. Eine solche Beteiligung der Bundeswehr würde Deutschland zu einem direkten Kriegsteilnehmer machen, was grundsätzlich der Zustimmung des Parlaments bedarf. Die SPD-Bundestagsfraktion "wird das nicht mittragen", versicherte er.

Mehrere Bundestagsabgeordnete von CDU, FDP und Grünen hatten kürzlich erwogen, in den ukrainischen Grenzgebieten zu Polen, der Slowakei, Ungarn und Rumänien eine Pufferzone von rund 70 Kilometern einzurichten. Diesen Plan hatte unter anderem der Militärexperte Nico Lange von der Münchner Sicherheitskonferenz vorgeschlagen, um russische Luftangriffe abzuwehren.

Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, schlug vor, dieses wichtige Thema innerhalb der NATO zu behandeln. "Das sollte gemeinsam im Bündnis entschieden werden." Strack-Zimmermann fügte hinzu, dass der im Juli in Washington stattfindende NATO-Gipfel eine geeignete Plattform für eine Entscheidung sein könnte.

Mützenich warnt davor, dass ein solcher Schritt "die Flammen anfachen" und Präsident Putins phantastisches Narrativ von der NATO als imperialistischer Macht erfüllen würde. Er betont, dass der Grundsatz der Nichteinmischung nicht durch Schweigen untergraben werden dürfe und dass die Unterstützung der Ukraine mit militärischer Hilfe bei der Abwehr russischer Angriffe der richtige Weg sei, um die Situation anzugehen.

Bisher war es Konsens in der Koalition, dass sich die NATO nicht aktiv in den Konflikt einmischen wird. "Die SPD-Bundestagsfraktion hält an dieser Haltung fest", bestätigte Mützenich.

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Quelle: www.ntv.de

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