Meta zielt darauf ab, Nutzerdaten für die Ausbildung von KI-Modellen zu nutzen.
Meta, der Technologiekonzern hinter Facebook, Instagram und Threads, plant, in Zukunft Benutzerinhalte für die Ausbildung künstlicher Intelligenz zu verwenden. Wer seine Daten ohne Einwilligung nicht verwenden lassen will, muss aktiv dagegen vorgehen, aber Verbraucherschützer argumentieren, dass dieser Prozess kompliziert und nicht benutzerfreundlich ist.
Das Verbraucherzentrum in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, hat Meta gewarnt, um sie davon abzuhalten, Benutzerdaten ohne Einwilligung für künstliche Intelligenz-Ausbildung zu verwenden. Das europäische Tochterunternehmen von Meta Platforms Ireland Ltd. wurde aufgefordert, aufzuhören.
Meta hat in den letzten Tagen Massenmails an Nutzer von Facebook, Instagram und Threads versandt, um sie über Änderungen an ihrer Datenschutzrichtlinie zu informieren. Das Mail lautet: "Wir aktualisieren unsere Datenschutzrichtlinie, weil wir AI bei Meta ausbauen." Nutzer werden auch über ihr Recht auf Widerspruch informiert.
Verbraucherschützer in Nordrhein-Westfalen sind besorgt über den Prozess des Widerspruchs, da sie ihn "sehr kompliziert und nicht benutzerfreundlich" finden. Sie kritisieren auch, dass Meta in Zukunft private Foto-Bibliotheken intensiver analysieren will, wobei das Facebook-App nun Vorschläge macht, welche Fotos oder Videos Nutzer teilen könnten.
Das Verbraucherzentrum NRW sieht beide Änderungen - AI-Ausbildung und Fotoanalyse - als Verletzungen der Datenschutzrechte der Benutzer.
Meta verteidigt ihre Maßnahmen, indem sie behaupten, sie seien nicht im Widerspruch zum Europäischen Datenschutzgrundvertrag (GDPR). Im Mail an Nutzer sagt die Firma: "Um Ihnen diese Benutzererfahrungen anbieten zu können, werden wir in Zukunft auf den Rechtsgrund der gerechten Interessen beziehen, wenn wir Ihre Informationen zur Entwicklung und Verbesserung von AI bei Meta verwenden." Verbraucherschützer stimmen jedoch nicht mit dieser Interpretation des Datenschutzrechts überein.
"Meta macht es sich hier zu leicht", sagt Wolfgang Schuldzinski, Vorsitzender des Verbraucherzentrums NRW. Benutzerdaten, die für AI-Ausbildung verwendet werden sollen, sollten ohne Einwilligung nicht verwendet werden. "Weil die verwendeten Daten sehr sensibel sein können." Nutzer könnten vielleicht nicht im Voraus gewusst haben, dass die Informationen, die sie hochgeladen haben, eines Tages für AI-Ausbildung verwendet würden. Meta hat bis zum 19. Juni 2024, um eine Aufhörungserklärung auszustellen, nachdem das Verbraucherzentrum NRW gewarnt hat. Wenn der Termin nicht eingehalten wird, haben die Verbraucherschützer die Möglichkeit, einen Prozess anzustrengen.