Mercedes revidiert Entscheidung über vollelektrische Produktion
Mercedes-Benz steht vor der Herausforderung, angesichts der schwindenden Nachfrage in der Automobilindustrie die Kosten zu senken und gleichzeitig auf dem Markt für Elektrofahrzeuge bestehen zu können.
Entgegen den ursprünglichen Plänen wird Mercedes-Benz bis 2028 nicht vollständig auf eine elektrische Modellgeneration umstellen. Stattdessen setzt das Unternehmen auf eine flexible Produktion, die sowohl Verbrennungs- als auch Elektroantriebe unterstützt. Diese Entscheidung folgt auf die Nachricht, dass die Entwicklung einer neuen Plattform für Elektromodelle wie die S-Klasse ins Stocken geraten ist. Mercedes-Benz hat sich nicht explizit zum Status der Plattform geäußert.
Das Unternehmen hat seine Pläne bekannt gegeben, bis in die 2030er Jahre sowohl Elektro- als auch Verbrennungsmotoren zu produzieren. "Das Tempo des Wandels wird von den Marktbedingungen und den Präferenzen unserer Kunden diktiert werden", so Mercedes-Benz.
Darüber hinaus gab Mercedes-Benz seine Pläne für eine klimaneutrale Neuwagenflotte bis 2039 bekannt. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Anteil von Elektroautos und Plug-in-Hybriden an seinen Neuwagenverkäufen in der zweiten Hälfte des laufenden Jahrzehnts bis zu 50 % erreichen könnte.
Kunden prägen Mercedes' Übergangsphase
Im Februar erklärte der Vorstandsvorsitzende von Mercedes-Benz, Ola Källenius, dass eine vollständige Umstellung auf Elektroautos bis 2030 unter den richtigen Marktbedingungen aufgrund der unzureichenden Nachfrage nicht machbar sei. Källenius prognostizierte, dass elektrifizierte Autos (z. B. reine Elektro- und Hybridmodelle) bis zum Ende des Jahrzehnts 50 % der Verkäufe von Mercedes-Benz ausmachen würden. Er wiederholte diese Einschätzung auf der Hauptversammlung vor einer Woche und fügte hinzu, dass konventionelle Modelle noch bis weit in die 30er Jahre" produziert werden könnten, wenn die Nachfrage anhalte. "Das Tempo des Wechsels wird von den Marktbedingungen und den Wünschen unserer Kunden abhängen.
Diese langwierige Übergangszeit zwischen zwei Antriebsarten hat erhebliche Auswirkungen auf die Produktion. Ursprünglich wurde erwartet, dass eine neue Produktionslinie mit der MB.EA-Architektur der Oberklasse eingerichtet wird. Die Koexistenz von konventionell und elektrisch angetriebenen Modellen auf einer Linie im Werk Sindelfingen wird vorerst beibehalten und soll noch länger andauern.
Mercedes-Benz kämpft derzeit mit knapper werdenden Budgets als Reaktion auf die sinkende Nachfrage in der gesamten Branche. In einer ähnlichen Situation befindet sich der US-amerikanische Elektroauto-Pionier Tesla, der seine bestehende Plattform für kleinere Modelle überarbeiten will, anstatt eine neue zu erfinden.
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Quelle: www.ntv.de