Mehrheit in Thüringen und Sachsen, die jetzt ausschließlich von der BSW abhängig sind, ohne die AfD.
In zehn Tagen werden in Sachsen und Thüringen neue Landtagsparlamente gewählt. Aktuelle Umfragen deuten auf komplizierte Regierungsbildungen in beiden Ländern hin. In Dresden hält die aktuelle Koalition keine Mehrheit mehr. In Erfurt könnte es erstmals seit fünf Jahren wieder zu einer Regierungsmehrheit kommen. Die BSW spielt dabei eine wichtige Rolle.
Zehn Tage vor der Landtagswahl in Sachsen liegen die CDU und die AfD laut ARD-Vorwahlumfrage Kopf an Kopf. Die CDU, angeführt von Ministerpräsident Michael Kretschmer, würde 31 Prozent erzielen und damit die strongest force bleiben, knapp vor der AfD mit Spitzenkandidat Jörg Urban bei 30 Prozent. Die von Sahra Wagenknecht (BSW) angeführte Allianz folgt auf Platz drei mit 14 Prozent, gefolgt von der SPD mit 7 Prozent und den Grünen mit 6 Prozent. Die Linke würde mit 4 Prozent nicht im sächsischen Landtag vertreten sein.
Die anderen Parteien kommen zusammen auf 8 Prozent, darunter die FDP und die Freien Wähler. Alle Parteien, die mindestens 3 Prozent in der Umfrage erreichen, werden einzeln aufgeführt, wie von dem zuständigen WDR bekanntgegeben.
Laut der Umfrage würde die aktuelle Koalition aus CDU, SPD und Grünen keine Mehrheit mehr im sächsischen Landtag haben. Kretschmer möchte künftig ohne die Grünen weiterregieren. Eine Zusammenarbeit mit der AfD wird von der sächsischen CDU abgelehnt, eine Allianz mit der BSW jedoch nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Eine Koalition aus CDU und BSW hätte dem neuen Umfrage zufolge eine knappe Mehrheit. Ein solches Bündnis ist jedoch umstritten. Der Bundesvorsitzende der CDU, Friedrich Merz, hatte zunächst eine Zusammenarbeit mit der BSW abgelehnt, später jedoch klargestellt, dass dies nur für die Bundesebene gelte.
43 Prozent der Befragten in Sachsen sind mit der Arbeit der aktuellen Landesregierung zufrieden oder sehr zufrieden, 53 Prozent weniger oder gar nicht. Eine Mehrheit von 58 Prozent in der ARD-Umfrage meint, dass die CDU künftig weiter die Landesregierung führen sollte. 27 Prozent würden die AfD wählen. Die CDU könnte insbesondere von ihrem Spitzenkandidaten profitieren. Wenn der Ministerpräsident direkt gewählt würde, würde ihn 58 Prozent für Kretschmer und 20 Prozent für Urban stimmen.
Für die repräsentative Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap zwischen Montag und Mittwoch 1566 wahlberechtigte Sachsen befragt.
Thüringen: CDU und BSW mit knapper Mehrheit
In Thüringen, wo in zehn Tagen ein neuer Landtag gewählt wird, liegt die AfD weiterhin vorn. Laut dem Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz würde die AfD, die als bewiesenermaßen rechtsextremistisch eingestuft ist, bei einer Wahl am kommenden Sonntag 30 Prozent erzielen. Die CDU, angeführt von Spitzenkandidat Mario Voigt, käme auf 23 Prozent.
Die von Sahra Wagenknecht (BSW) angeführte Allianz folgt mit 17 Prozent, ebenso wie die Linke, angeführt von Ministerpräsident Bodo Ramelow, mit 13 Prozent. Die SPD würde 7 Prozent erhalten. Die Grünen, diecurrently mit der Linken und der SPD in einer Minderheitskoalition regieren, würden mit 3 Prozent den Einzug in den Thüringer Landtag verpassen. Auch die FDP würde nicht im Parlament vertreten sein.
Laut Umfrageergebnissen wird die Koalitionsbildung nach der Wahl schwierig. Eine Zusammenarbeit mit der AfD wird von allen anderen Parteien abgelehnt, die CDU schließt auch Allianzen mit der Linken und den Grünen aus. Die einzige Mehrheitsperspektive wäre eine Koalition aus CDU, BSW und SPD. Allianzen mit der BSW sind jedoch auch innerhalb der CDU umstritten. Voigt hat sich für Diskussionen offen gezeigt.
Die Umfrage von Infratest dimap für ARD umfasste 1551 wahlberechtigte Thüringer zwischen Montag und Mittwoch.
Sachsen und Thüringen werden ähnlich wie Thüringen am kommenden Sonntag neue Landtage wählen, gefolgt von Brandenburg am 22. September.
In Sachsen könnte eine mögliche Koalition zwischen der CDU und der BSW, wie von der neuen Umfrage nahegelegt, eine knappe Mehrheit erzielen, trotz initialer Bedenken des CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz auf Bundesebene. Die BSW, angeführt von Sahra Wagenknecht, wird bei der Landtagswahl in Sachsen voraussichtlich 14 Prozent erzielen.
In Thüringen wird die BSW, angeführt von Sahra Wagenknecht, voraussichtlich 17 Prozent bei der anstehenden Landtagswahl erzielen, was Allianzen mit der BSW für die CDU und andere Parteien, einschließlich ihres Spitzenkandidaten Mario Voigt, zu einem umstrittenen Thema macht.