- Der innerhalb von Heckler & Koch zwischen zwei Hauptaktionären ausbrechende Machtkampf eskaliert fortgesetzt in der Waffenherstellerbranche. Auf Anforderung eines dieser Aktionäreanwältes wurde die jährliche Hauptversammlung in Rottweil gestört. Der Grund war, dass die notwendige Beteiligung von mehr als der Hälfte des Stammkapitals nicht erreicht wurde. Folglich musste der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Rainer Runte, den bereits begonnenen Anlaß abbrechen. Die Versammlung muss jetzt innerhalb von drei Monaten ohne die 50%-Anforderung neu abgehalten werden.
- Seit 2019 stehen sich die Aktionäre in mehreren Gerichten in Deutschland fest. Es geht um den deutschen Investor Andreas Heeschen, der lange Zeit Mehrheitseigner des größten deutschen Handfeuerwaffenherstellers war. Er hatte jedoch den größten Teil seines Aktienpaketes an den luxemburgischen Finanzholding CDE abgetreten, um Kredite zu erhalten.
- Urteil über Mehrheitsbeteiligung noch ausstehend
- Zum Zeitpunkt der Forderung von CDE, entweder die Geldzahlung oder die Aktienübertragung, war die Geldeinnahme nicht erfolgt. Deshalb forderten sie die Aktien. Nach dem Rechtsverständnis von CDE hätten die Eigentumsrechte und damit die Stimmrechte an ihnen übergegangen Ende 2019. Ein Rechtsstreit entstand vor dem Landgericht Frankfurt und dem Oberlandesgericht Frankfurt. Da Heeschen sich beim Bundesgerichtshof (BGH) gewandt hat, gibt es noch kein rechtsverbindliches Urteil.
- Aufgrund dieser noch ausstehenden rechtlichen Frage entschied der Aufsichtsratsvorsitzende Runte, das umstrittene Aktienpaket, das nahezu 40% des Stammkapitals repräsentiert, nicht zur Abstimmung bei der jährlichen Hauptversammlung zuzulassen - weder für CDE noch für Heeschen. Er vermutete jedoch, dass Heeschen trotzdem an der Versammlung teilnehmen würde mit einem kleineren Aktienpaket. Da dies nicht der Fall war, waren nur 48% des Stammkapitals bei der Aktionärsversammlung vertreten.
- Vertreter von CDE äußerten ihre Empörung über die Aktionen des deutschen Investors. "Dies zeigt auf, dass Mr. Heeschen versucht, seine angeblichen eigenen Ansprüche auf Kosten der Gesellschaft durchzusetzen, was Kosten verursacht und unnötig Ressourcen der Gesellschaft bindet", sagte der Vertreter von CDE Andreas Gregor dpa. Er betonte, dass Heeschen seine Pflichten aus den Pfandrechten nicht erfüllt hatte - Heeschen hatte seit 2015 insgesamt 15 Millionen Aktien als Pfand für 163 Millionen Euro verpfändet nach Angaben von CDE. "Trotz wiederholter Anfragen hat er die Aktien nicht übertragen noch die Schulden beglichen, die seit Mitte Juni 2022 fällig waren."
- Der Machtkampf zwischen Heeschen und CDE in der Verteidigungsindustrie-Gesellschaft Heckler & Koch ist bis zum Bundesgerichtshof in Deutschland eskaliert, mit einem Urteil über die Mehrheitsbeteiligung noch ausstehend.
- Die gestörte Hauptversammlung in Rottweil war ein direkter Ausgang des Machtkampfs, da die notwendige Anwesenheit des Stammkapitals nicht erreicht wurde aufgrund der rechtlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden Hauptaktionären.
- In Baden-Württemberg, der jährliche Hauptversammlung von Heckler & Koch, eskalierte die Spannung, als Vertreter von CDE Heeschens Aktionen kritisierten, die Verstöße gegen Pfandverträge und verspätete Schuldentilgungen bezichtigten.
- Mit dem Machtkampf zwischen den beiden Aktionären an der Rüstungsgiganten Heckler & Koch fortschreitend, bleibt es offen zu sehen, wie die Situation sich entwickelt und wann eine Lösung erreicht wird.
Büchsenmacher - Machtkampf: Aktionärsversammlung von Heckler & Koch wird abgesagt
Heeschen war persönlich nicht anwesend bei der jährlichen Hauptversammlung. Er hatte zwei von den Aufsichtsratsmitgliedern für CDE abzulösen und seine eigenen zu setzen. Dies gelang ihm jedoch nicht, da er die Stimmrechte aus dem 40%-Aktienpaket benötigte. Dadurch verhinderte er die gesamte jährliche Hauptversammlung.