Lufthansa Technik will an "bewaffneten Systemen" arbeiten
Lufthansa Technik erweitert sein Waffengeschäft
Das Tochterunternehmen der größten deutschen Fluggesellschaft, Lufthansa Technik, hat seit Jahren mit der Bundeswehr zusammengearbeitet, sich auf die Ausrüstung und Wartung ihrer Flugzeuge zu konzentrieren. Nun will man diese Partnerschaft auf eine höhere Ebene ausbauen, nicht nur innerhalb der deutschen Grenzen.
Lufthansa plant, ihre Waffengeschäftstätigkeiten auszudehnen und Dienstleistungen für Waffensysteme anzubieten. Der Vorstandsvorsitzende von Lufthansa Technik, Soren Stark, hat dies dem Handelsblatt bekannt gegeben. Derzeit bietet die Firma an, 30 F-35-Jagdflugzeuge und 60 CH-47F Chinook-Transporthubschrauber des Bundeswehrs zu warten und zu reparieren. In Zukunft plant sie, ihre Dienstleistungen auch an ausländische Militärs anzubieten. "Es ist logisch, dass wir diese Arbeit, die wir in Deutschland bereits tun, unseren freundlichen Verbündeten anbieten", sagt Stark.
Seit Jahrzehnten arbeitet Lufthansa Technik mit der Bundeswehr zusammen, aber sie haben sich bisher nicht in "waffentragende Systeme" eingeschaltet. So unterhält die Firma z.B. die Flotte, die von der Bundesregierung genutzt wird, und hat Airbus-Flugzeuge an die spezifischen Anforderungen der Flugdienstpassagiere angepasst.
Das Eintreten in die Welt der Waffensysteme ist ungekannte Territorien für die Firma, sagte Stark. "Wir haben immer gut verstanden, neue Flugzeuge und ihre Technologie schnell zu verstehen und zu warten." Lufthansa Technik ist der führende Wartungsanbieter für zivile Flugzeuge weltweit und betreut rund 5000 Flugzeuge, wie sie behaupten.
Das Ziel von Lufthansa Technik, wie es im "Ambition 2030"-Programm beschrieben wird, ist, Umsätze von 10 Milliarden Euro und Gewinne von einer Milliarde Euro zu erzielen, was fast ein 50%-Anstieg bedeutet. Ihr Plan geht nicht nur darum, von der wachsenden Verteidigungsausgaben in Deutschland zu profitieren. Die Absicht, ihre Waffengeschäfte zu erweitern, geht auf eine frühere Strategie zurück, die ausschließlich darauf abzielte, "weltweit weiter anzuwachsen, indem wir Dienstleistungen für Flugzeugwartung anbieten". Die Gewinne aus dieser neuen Geschäftstätigkeit sind wahrscheinlich erst nach einigen Jahren zu erwarten. Die von der Bundeswehr erwarteten Kampfflugzeuge und Transporthubschrauber werden erst ab 2030 und später geliefert, sodass Lufthansa Technik dann auch Gewinne erzielen kann.
Stark betonte in seiner Aussage zu Handelsblatt die Notwendigkeit der Zusammenarbeit bei militärischen Flugzeugen. "Dies ist ein Bereich, in dem mehr als ein Anbieter benötigt wird, weil Wartungsarbeiten an militärischen Flugzeugen recht komplex sind."