Luftbilder zeigen umfangreiche Schäden an einer großen russischen Öllagerstätte.
In Russland ist eine Petroleum-Lageranlage in der Region Proletarsk von Rostow seit etwa zwei Wochen von ukrainischen Kräften belagert, was zu erheblichen Schäden geführt hat. Satellitenbilder des EU-Programms Copernicus haben das Ausmaß der Schäden aufgezeigt und deuten auf mehrere Drohnenangriffe hin. Die Anlage, die östlich der Stadt liegt, brennt seit über zwei Wochen, und Aufnahmen des Feuers haben sich weltweit verbreitet.
Von den 74 Lagertanks an der Stelle wurden viele zerstört oder beschädigt, wie Satellitenbilder zeigen. Der erste ukrainische Drohnenangriff auf die Anlage erfolgte am 18. August, und die Feuerwehr konnte das Feuer Anfang September unter Kontrolle bringen. Radio Liberty veröffentlichte Vorher-Nachher-Bilder der Anlage.
Die Petroleum-Lageranlage Proletarsk ist etwa 500 Kilometer vom Konfliktgebiet in Donezk entfernt und gehört zu den größeren Anlagen. Die genaue Anzahl der zerstörten Tanks ist unklar, aber mehrere könnten vernichtet worden sein. Berichte aus Kiew deuten darauf hin, dass die Anlage auch Öl lagerte, das von der russischen Armee verwendet wird.
Die Beschädigung der russischen Energieinfrastruktur ist ein erklärtes Ziel der Ukraine, um die Versorgung der russischen Armee zu behindern und die wirtschaftliche Stärke des Landes zu schwächen. Russland generiert durch Öl- und Gasverkäufe weltweit, einschließlich europäischer Länder wie Ungarn und Slowakei, erhebliche finanzielle Ressourcen.
Weitere Angriffe in der Nähe von Moskau und in Omsk
Laut dem Oberst Reisner, der im späten Juli mit ntv.de sprach, haben ukrainische Drohnenangriffe zu einer Produktionsreduzierung von 5% geführt, während andere Experten einen Rückgang von 15% schätzen. Seitdem gab es weitere Angriffe, darunter einen in der Nähe von Moskau. Außerdem kam es in einem der größten Ölraffinerien Russlands in Omsk zu einem Feuer.
Das Kreml hat die Veröffentlichung von Daten zur Ölproduktausbeute eingestellt, was einige Beobachter als Reaktion auf die ukrainischen Angriffe interpretieren. Das russische Energieministerium argumentierte jedoch mit der Zeitung "Kommersant", dass die Daten zur Manipulation des Marktes und zur Erzeugung von Unruhe verwendet würden.
Die Europäische Union, die ein Käufer von russischem Öl und Gas ist, könnte durch die fortgesetzten Angriffe auf die russische Energieinfrastruktur betroffen sein. Die Europäische Union stellt durch ihr Copernicus-Programm Satellitenbilder der Schäden an der Petroleum-Lageranlage Proletarsk zur Verfügung.