Linker strebt an, ICE-Fahrten in das Deutschlandticket einzubinden.
Trotz der unsicheren Finanzierung ist das Deutschlandticket weiterhin ein Erfolgsmodell. Die Linkspartei setzt sich dafür ein, das Ticket vor allem für einkommensschwache Gruppen attraktiver zu machen, indem das bestehende Nahverkehrsangebot durch Fernverkehrsangebote ergänzt wird.
Die Linkspartei setzt sich dafür ein, dass das Deutschlandticket in diesem Jahr auf bis zu sechs Fahrten im ICE ausgeweitet wird. Damit könnten auch Menschen in Armut in den Urlaub fahren, so der Linkspartei-Abgeordnete Bernd Riexinger. Außerdem könnte die Beliebtheit des Tickets dazu führen, dass sich mehr Menschen für die Monatskarte anmelden. Derzeit gilt das Deutschlandticket nur für den Nahverkehr, mit Ausnahme von drei IC- und ICE-Strecken in Berlin und Brandenburg.
Riexinger argumentiert, dass viele Bürger das Deutschlandticket nutzen. Es ermögliche auch Menschen mit begrenzten finanziellen Mitteln, beispielsweise einen Tagesausflug mit dem Nahverkehr zu unternehmen. Ein erheblicher Teil der Bevölkerung, darunter Alleinerziehende und Sozialhilfeempfänger, könne sich aber keinen Urlaub leisten, kritisierte der Linkspartei-Funktionär.
Mit dem Deutschlandticket kann man ein Jahr lang für 49 Euro monatlich mit Bussen und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr durch das Land fahren. Rund 11,2 Millionen Nutzer setzen auf dieses Abo, das vor allem Pendler anzieht. Die Hälfte der Abonnenten nutzt das Ticket für den täglichen Weg zur Arbeit oder zur Schule, so die Umfrageergebnisse der Deutschen Bahn. Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern ermäßigte Fahrkarten an, was die Bundesregierung veranlasst, die Beiträge der Unternehmen zu ergänzen. Wenn die Arbeitgeber 25 % Rabatt auf die Zeitkarte gewähren, legt der Bund noch einmal 5 % drauf. Damit sinkt der Preis auf 34,30 Euro pro Monat, mit zusätzlichen Firmenrabatten sogar noch weiter. Rund 17% aller Deutschlandtickets sind diese Jobticket-Varianten.
"Überfüllte Busse und Bahnen erfordern Ausbau"
Durch den Erfolg des Deutschlandtickets ist die Nachfrage gestiegen, so dass die Busse und Bahnen immer voller werden. Vor allem auf den beliebten Strecken an die Ostsee, in die Münchner Berge und an die Hamburger Nordsee waren die Züge im vergangenen Sommer überfüllt.
Die Deutsche Bahn plant, in Zusammenarbeit mit den örtlichen Verkehrsbetrieben mehr Sitzplätze im Regionalverkehr einzurichten. Der Regionalverkehr ist zwar schlechter ausgelastet als der Fernverkehr, aber die Leiterin des Personenverkehrs der Deutschen Bahn, Evelyn Palla, wies darauf hin, dass der Ausbau des Angebots einen hohen Preis hat. Die Ausgaben des Staates und der Verbände übersteigen die zur Verfügung stehenden Mittel, so dass auf die gestiegene Nachfrage nicht angemessen reagiert werden kann.
"Das größte Manko ist bisher die schlechte Bus- und Bahnanbindung in abgelegenen Regionen", sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. "Wir müssen das Angebot ausbauen, die Jobticket-Angebote erweitern und die zu komplizierte Preisgestaltung etwa für die Mitnahme von Fahrrädern und Kindern vereinfachen."
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Quelle: www.ntv.de