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Lindner über den Haushalt: "Andere Themen treten in den Hintergrund"

Mittel für die Bundeswehr und Bildung.

Wollen den Haushalt 2025 gemeinsam angehen, sind sich aber uneins über Rentenkürzungen: Lars...
Wollen den Haushalt 2025 gemeinsam angehen, sind sich aber uneins über Rentenkürzungen: Lars Klingbeil (links) und Christian Lindner.

Lindner über den Haushalt: "Andere Themen treten in den Hintergrund"

Finanzminister Lindner ist mit der aktuellen Steuerschätzung zufrieden, die seine Forderung nach Einsparungen in den Ministerien mit Ausnahme von Bildung und Verteidigung bestätigt. Der Koalitionspartner SPD ist anderer Meinung.

Bundesfinanzminister Christian Lindner ist trotz der deutlich nach unten korrigierten Steuerschätzung optimistisch, dass das Kabinett den Bundeshaushalt 2025 im Juli beschließen wird. In einem ZDF-Auftritt am Donnerstagabend sagte Lindner, es gebe zwar noch einiges zu tun, aber die neue Prognose, dass Bund, Länder und Gemeinden im nächsten Jahr weniger Steuern einnehmen werden als bisher angenommen, komme nicht unerwartet. Er hob Prioritäten wie "harte Sicherheit", die Wiederbelebung der Wirtschaft und Investitionen in Bildung und Technologie hervor und deutete an, dass andere Bereiche weniger wichtig seien. Lindner verwies auch auf die Unterstützung von Bundeskanzler Olaf Scholz und rief alle Ressorts zu Einsparungen auf.

Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil bekräftigte die Haltung seiner Partei: Rentenkürzungen seien inakzeptabel. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur sagte er: "Wer glaubt, dass wir notwendige Investitionen in die Wirtschaft, in Arbeitsplätze oder in die Bundeswehr finanzieren können, indem wir jetzt die Renten kürzen, sollte seinen Taschenrechner wieder zücken." Er fügte hinzu: "Das ist nicht nur politisch falsch, sondern auch mathematisch unmöglich."

Die Steuerschätzer ermittelten, dass Bund, Länder und Gemeinden im nächsten Jahr 995,2 Milliarden Euro einnehmen werden - 21,9 Milliarden Euro weniger als noch im Herbst prognostiziert. Lindner kritisierte einmal mehr die "zu ehrgeizigen" Ausgabenwünsche des Kabinetts und betonte, dass es in absehbarer Zeit keinen finanziellen Spielraum geben werde. Die FDP hatte kürzlich erklärt, sie wolle die Vollrente mit 63 Jahren nach 45 Beschäftigungsjahren abschaffen, um Geld zu sparen.

Klingbeil räumte die notwendigen Anpassungen im Bundeshaushalt ein, bekräftigte aber die Haltung der SPD, die Rente nicht zu opfern, sondern Deutschland wirtschaftlich stark zu machen und zu modernisieren. Klingbeil: "Es geht nicht darum, mit Excel-Tabellen zu arbeiten und zu sparen, sondern darum, wie wir dieses Land stark halten können. Ich unterstütze die Forderungen unseres Verteidigungs-, Innen- und Entwicklungsministers angesichts der Herausforderungen durch den Ukraine-Krieg." Er schloss: "Es darf keine Verzögerungen bei der Erstellung des Haushalts geben. Der Haushalt muss noch vor dem Sommer das Kabinett passieren, und die Entscheidung ist für Anfang Juli geplant."

Geplant für Juli: Der Bundeshaushalt trotz revidierter Steuerschätzung

Finanzminister Lindner zeigt sich von den niedrigeren Steuerschätzungen unbeeindruckt und bekräftigt die Notwendigkeit, zu sparen und Prioritäten zu setzen. Er sagte: "Wir sind zuversichtlich, dass wir den Haushalt gemeinsam verantwortungsvoll abschließen können." Sein Koalitionspartner Klingbeil beteuerte dagegen: "Wir werden nicht einfach kürzen." Der SPD-Vorsitzende betonte die Notwendigkeit eines Haushalts, der die Sicherheit und die Sicherheit der Ukrainer nicht gefährdet und unterstützt die Forderung von Verteidigungsminister Pistorius nach zusätzlichen Mitteln für die Bundeswehr. Die Debatte, ob Sicherheitsfragen von der Schuldenbremse ausgenommen werden sollen, wird im Kabinett fortgesetzt.

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Quelle: www.ntv.de

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