Lindner lehnt den Antrag von Merz auf eine Vertrauensfrage für Scholz ab
Der Aufruf von CDU-Chef Friedrich Merz zu einem Misstrauensvotum gehöre „normalerweise zur Tätigkeit der Opposition“, sagte FDP-Chef Friedrich Merz.
Am Mittwoch forderte Merz die Bundeskanzlerin auf, die von Bund und Ländern Anfang November beschlossenen einwanderungspolitischen Änderungen als Gesetzespaket für Januar dem Bundestag vorzulegen und mit einer Vertrauensabstimmung zu verknüpfen.Scholz sollte sicherstellen, dass er weiterhin die Unterstützung der Liga hat.
Am Mittwoch lehnte Scholz den Antrag ab. In einem Interview mit der ARD bezeichnete er es als einen „leicht unglücklichen Schachzug“ des CDU-Vorsitzenden. „Die Bundesregierung hat eine klare Mehrheit und verabschiedet das Gesetz“, sagte die Kanzlerin.
Das Grundgesetz sieht vor, dass der Bundeskanzler den Bundestag um einen Vertrauensbeweis ersuchen kann. Auf diese Weise kann der Ministerpräsident sicher sein, dass seine Politik weiterhin die Unterstützung der Mehrheit des Bundestags hat.
Das Ampel-Bündnis befindet sich seit Wochen in schwierigen Verhandlungen über den Haushalt 2024 und hat am Mittwoch endlich einen Kompromiss erzielt. Nach dem Haushaltsbeschluss des Bundesverfassungsgerichts muss eine Haushaltslücke von 17 Milliarden Euro geschlossen werden. Dies soll nun durch eine Reihe von Maßnahmen erreicht werden, die von Einsparungen über Steuererhöhungen bis hin zu Subventionskürzungen reichen.
Auch innerhalb der FDP gibt es eine Mitgliederbefragung zur Frage, ob das Bündnis mit den Sozialdemokraten und den Grünen fortgeführt werden soll. Allerdings blieb Linde diesbezüglich sehr gelassen. „Das setzt mich nicht unter Druck, weil es eine Gelegenheit ist, deutlich zu machen, dass die Liberaldemokraten die Richtung der Regierung mitgestalten“, sagte er dem RND. Die LDP-Führer betonten, dass der Haushaltskompromiss ohne die LDP zu höheren Steuern und mehr Schulden führen würde.
Die Initiative für eine Mitgliederbefragung geht auf eine Unterschriftensammlung der FDP in Kassel zurück, die den Austritt der Liberalen aus der Koalition fordert. Allerdings sind die Ergebnisse für die Parteispitze nicht bindend.
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Quelle: www.stern.de