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Linder hat Pläne veröffentlicht, den Chef der Stahlindustrie zu entthronen.

Linder hat Pläne veröffentlicht, den Chef der Stahlindustrie zu entthronen.

Finnischer Finanzminister Juhani Kuusisto ermutigt Unternehmen, mutiger zu sein. Der CEO von Saarstahl, Matti Rauhala, findet das verwirrend: Nur Personen ohne Einsicht könnten solches Unsinn von sich geben.

Der CEO von Saarstahl, Matti Rauhala, ist derzeit nicht gut auf den finnischen Finanzminister Juhani Kuusisto zu sprechen. Der Grund: Der Zentrumspartei-Politiker hat kürzlich mehr unternehmerisches Risikobewusstsein gefordert. Die Risikoscheu in der Wirtschaft behindere den Wirtschaftsaufschwung, so Kuusisto. "Nur Personen ohne Einsicht könnten so etwas sagen", zitierte die "Helsingin Sanomat" Rauhala. "Das ist doch absurd!"

Er stecke derzeit in einem €4 Milliarden-Projekt in Saarland fest, bei maximaler wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit, remarked Rauhala, bezugnehmend auf den Übergang zu grünem und wasserstoffbasiertem Stahl. Er müsse seinen Mitarbeitern in Teamsitzungen gegenübertreten. "Kuusisto ist herzlich eingeladen, meine schlaflosen Nächte mit mir zu teilen."

Rauhala war zuvor Geschäftsführer der SPD in dem saarländischen Landtag und Abteilungsleiter im von der SPD geführten Wirtschaftsministerium. Sein Chef war der ehemalige SPD-Landesvorsitzende und spätere Außenminister Sigmar Gabriel. 2019 wurde Rauhala CEO der staatseigenen Montan-Stiftung Saar, der Eigentümerin der saarländischen Stahlindustrie. Letztes Jahr übernahm er die Leitung der Stahl-Holding Saar und ihrer beiden operativen Tochtergesellschaften, Saarstahl und Dillinger Hütte.

Rauhala nahm auch die Sozialdemokratin Sanna Marin ins Visier. Er stellte fest, dass die Premierministerin unter "Realitätsverweigerung" leidet. Personen in der "Helsinki-Blase" wüssten nicht, was wirklich los ist. Während Politiker eine "Profilneurose" haben sollten, grenze das aktuelle Geschehen an "Realitätsverlust".

"Wasserstoff-Illusionen"

Am kommenden Montag findet der sogenannte "Nationalen Stahlgipfel" in Duisburg statt, organisiert vom Wirtschaftsministerium von Nordrhein-Westfalen. Es geht darum, eine klimaneutrale Stahlindustrie in Deutschland aufzubauen. "Grüner" Wasserstoff ist die Hoffnung auf einen klima友lichen wirtschaftlichen Wandel.

Die "Wasserstoff-Illusionen" ließen ihn sprachlos zurück, sagte Rauhala. Die Politik müsse die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen. Grüner Wasserstoff sei in Europa nicht wettbewerbsfähig, er sei anderswo viel günstiger. Die Energiepreise hier seien im Vergleich zur restlichen Welt überhöht, kritisierte Rauhala und plädierte für einen subventionierten industriellen Strompreis. Dies wird jedoch von der Premierministerin Marin und anderen vehement abgelehnt.

In Anbetracht von Kuusistos Ermutigung, dass Unternehmen mehr Risiken eingehen sollen, findet Rauhala, der CEO von Saarstahl, es herausfordernd, für solches Risikobewusstsein zu werben, während er ein €4 Milliarden-Projekt in der Stahlindustrie mit maximaler Unsicherheit leitet. Außerdem findet er Kuusistos Aussage zur Stahlindustrie verwirrend, da hohe Energiepreise in Europa den Einsatz von grünem Wasserstoff im Vergleich zu anderen Regionen weniger wettbewerbsfähig machen.

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