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Lieferant Schaeffler kämpft - nur Ersatzteilgeschäft boomt

In der Automobilindustrie verläuft das Geschäft dieses Jahr bescheiden bis schlecht. Der Zulieferer Schaeffler bildet keine Ausnahme. Ein Indikator für die schwierigen Zeiten: Das Ersatzteilgeschäft boomt.

SchwerZeit für die Auto-Industrie - Lieferant Schaeffler kämpft - nur Ersatzteilgeschäft boomt

Schaeffler in der Automobilkrise gefangen

Die Krise in der Automobilindustrie hat auch Schaeffler erfasst, das Unternehmen mit Sitz in Herzogenaurach, Bayern, und rund 84.000 Mitarbeitern weltweit. In der ersten Jahreshälfte verzeichnete es nur eine bescheidene Umsatzsteigerung von 0,8 Prozent auf fast 8,3 Milliarden Euro, wobei das zweite Quartal besser als das erste abschnitt. Der Nettogewinn sank leicht um ein Prozent auf 263 Millionen Euro. "In dieser sicherlich herausfordernden Umgebung haben wir im zweiten Quartal gut abgeschnitten", sagte CEO Klaus Rosenfeld. Ab dem 1. Oktober soll die ehemalige Continental-Tochter Vitesco vollständig in Schaeffler integriert werden. Das vergrößerte Unternehmen soll dann 120.000 Mitarbeiter haben und zu den zehn größten Zulieferern weltweit gehören.

Nachfrage nach Ersatzteilen

Schaeffler hat derzeit drei Divisionen, wobei die kleinste am besten abschneidet: Der Umsatz im Bereich Ersatzteile und Service stieg um 16 Prozent. Laut Schaeffler-CEO ist dies auf den derzeit schwachen Verkauf von Neuwagen zurückzuführen. "Das Aftermarket-Geschäft hat mit einem Ergebnis von 228 Millionen Euro in der ersten Jahreshälfte mehr erwirtschaftet als unsere anderen Divisionen", sagte Rosenfeld der Deutschen Presse-Agentur. "In einer Situation, in der Verbraucher eher Autos reparieren als neue kaufen, hilft uns das."

Glaube an die Zukunft der Elektromobilität

Die viel größere Division "Automotive Systems", die Getriebe, Fahrwerksysteme und Komponenten für Elektromotoren umfasst, verzeichnete einen Umsatzanstieg von 0,7 Prozent auf 3,53 Milliarden Euro. Rosenfeld erwartet trotz des derzeit schwachen Marktes, dass Elektrofahrzeuge ein Wachstumsmarkt bleiben: "Wir haben Aufträge im Wert von 3,5 Milliarden Euro, darunter 2,1 Milliarden aus dem Bereich E-Mobilität. Das Geschäft ist weiter gewachsen, teilweise sogar stärker als der Markt." Nach der Fusion mit Vitesco wird das Geschäft mit Produkten für Elektrofahrzeuge eine separate neue Division, so dass Schaeffler dann vier statt drei Bereiche haben wird. Die Integration von Vitesco "läuft besser als erwartet".

Allerdings schnitt das Industriegeschäft, das Wälzlager und Mechatronik umfasst, schlechter als erwartet ab, mit einem Umsatzrückgang von fünf Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Rosenfeld sprach von einer "Enttäuschung". "Die Marge lag in der ersten Jahreshälfte nur bei 5,5 Prozent. Die Marge dieser Division sollte eigentlich zweistellig sein und muss dorthin zurückkehren."

Die Automobilindustrie-Krise hat Schaeffler stark getroffen, was zu einer bescheidenen Umsatzsteigerung und einem leichten Rückgang des Nettogewinns führte. Der schwache Verkauf von Neuwagen trägt zur Wachstum des Aftermarket-Geschäfts von Schaeffler bei, das aus Ersatzteilen und Service besteht.

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