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Kulturminister warnt vor Manipulation in den sozialen Medien

Hass, Desinformation und Verschwörungsgeschichten im Internet gehören zum Alltag. Wird dies die Demokratie untergraben? Brandes, der Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen, zeigte sich schockiert über die Erkenntnisse von TikTok.

NRW-Kulturministerin Ina Brandes (CDU) sprach auf einer Pressekonferenz. Foto.aussiedlerbote.de
NRW-Kulturministerin Ina Brandes (CDU) sprach auf einer Pressekonferenz. Foto.aussiedlerbote.de

Landtag - Kulturminister warnt vor Manipulation in den sozialen Medien

NRW-Kulturministerin Ina Brandes (CDU) sieht gefährliche demokratiefeindliche Tendenzen in den sozialen Medien. Brandes sagte am Freitag in einer demokratischen Debatte im Düsseldorfer Landtag, sie habe auf TikTok schreckliche Beispiele gefunden.

„Es ist wirklich unglaublich, was da draußen vor sich geht. Junge Menschen, die im Wesentlichen TikTok-Nutzer sind und Fehlinformationen, Desinformationen, absichtlichen Verleumdungskampagnen gegen unsere Demokratie und vor allem das, was unsere Politiker tun, ausgesetzt sind, sollten dazu gebracht werden, sie abzulehnen diesen Zustand“, warnte Brandes. Hass, Desinformation und Verschwörungsgeschichten im Internet sind heute zur Normalität geworden. Der Kampf für die Demokratie muss vom Analogen zum Digitalen übergehen und, was am wichtigsten ist, die Demokratie gewinnen.

Auslöser der Debatte war ein Vorschlag der sozialdemokratischen Opposition, eine verbindliche „Woche der Demokratie“ in allen Bildungseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen zu veranstalten. Gerade in Zeiten von Krieg, Krise und Unsicherheit sei eine solche Offensive in Kitas und Schulen ebenso wichtig wie Berufsschulen, Universitäten und Meisterschulen, sagte Sven Wolf, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.

CDU, Grüne und FDP begrüßten die Initiative, argumentierten jedoch, dass ihre Wirkung nicht weitreichend genug sei. Der CDU-Abgeordnete Thomas Okos wandte ein, dass die „Woche der Demokratie“ oder das Verteilen von Flugblättern heutzutage nicht mehr ausreiche.

Auch Grünen-Fraktionsvorsitzende Verena Schäffer betonte, dass die Demokratie im Alltag dauerhaft gestärkt werden müsse – etwa in Kindertagesstätten, durch Kindertreffen und gemeinsame Entscheidungen beim Mittagessen. Dringende Themen können nicht bis zur nächsten „Woche der Demokratie“ warten. Der FDP-Abgeordnete Dirk Wedel monierte, dass die aktuelle Forschung zu Gefährdungen des demokratischen Grundkonsenses stärker in das neue Handlungskonzept integriert werden müsse.

Nur die Alternative für Deutschland sieht die deutsche Demokratie nicht in einer Krise. Im Gegenteil, sie sei in den letzten Jahren vielfältiger, aktiver und ehrlicher geworden, sagte ihr Gemeinderat Sven Tritschler. Die Fraktion einigte sich darauf, das Thema in einem Landtagsausschuss weiter zu diskutieren.

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Quelle: www.stern.de

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