Krah kündigt seinen Rücktritt als AfD-Vorsitzender an.
Krah steht derzeit u.a. wegen Spionagevorwürfen gegen einen früheren Mitarbeiter in der Kritik. Er hat nun seine Absicht erklärt, von seinem Amt in der AfD-Führung zurückzutreten. Diese Entscheidung steht jedoch nicht im Zusammenhang mit den Spionagevorwürfen.
Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah, will nicht mehr im Parteivorstand mitarbeiten. Das hat er in einer Bundesvorstandssitzung am Montagabend zugegeben, wie ein Sprecher von Parteichefin Alice Weidel bestätigte. In der Sitzung wurden die Mitglieder des Gremiums gefragt, wer sich nicht mehr zur Wiederwahl in den Vorstand stellen will, über den auf dem Parteitag Ende Juni abgestimmt wird.
Krah sowie der stellvertretende Schatzmeister Harald Weyel und Carlo Clemens bekundeten ihre Absicht, erneut zu kandidieren. Der AfD-Vorstand besteht aus 14 Mitgliedern, Alexander Gauland ist Ehrenvorsitzender. Krah teilte der "Jungen Freiheit" mit, dass sich der kommende Bundesvorstand auf die Bundestagswahl konzentrieren müsse und er sich seiner Arbeit im EU-Parlament widmen und eine Auszeit vom Vorstand nehmen wolle. Einen Zusammenhang mit den Spionagevorwürfen gegen seinen ehemaligen Mitarbeiter, der derzeit inhaftiert ist, wies der Politiker kategorisch zurück.
"Ich habe mich schon vor Monaten entschieden, nicht mehr zu kandidieren", sagte Krah. Die ZDF-Sendung "frontal" berichtete, die AfD-Führung habe Krah gedrängt, sein Amt aufzugeben. Dies wurde in Parteikreisen nicht bestätigt. Es hieß lediglich, es sei seine eigene Entscheidung. Allerdings sei er auch nicht gebeten worden, im Vorstand zu bleiben.
Krah ist seit einigen Wochen im Gespräch, nachdem über mögliche Verbindungen zu prorussischen Netzwerken und China sowie über mögliche Bargeldzahlungen berichtet wurde. Die Staatsanwaltschaft Dresden prüft, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden soll. Der EU-Parlamentarier geriet weiter unter Druck, nachdem im April ein Mitarbeiter wegen des Verdachts der Spionage für China verhaftet wurde. Während des Europawahlkampfes zog sich Spitzenkandidat Krah auf Bitten der Parteiführung kurz zurück, nahm aber später seine Rolle als Wahlkämpfer wieder auf.
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Quelle: www.ntv.de