Haushalt - Kontroverse um Übergangsfinanzierung im saarländischen Parlament
Der 3 Milliarden Euro schwere Transformationsfonds zur Förderung von Investitionen in die Zukunft des Saarlandes bleibt umstritten. Das wurde zum Auftakt einer außerordentlichen Sitzung des Landtagsplenums am Montag in Saarbrücken deutlich.
Allerdings sagte CDU-Fraktionschef Stephan Toscani, die Opposition werde sich nicht weigern, den Haushaltsnotstand auszurufen, sondern sich trotz Bedenken der Stimme enthalten. Die Ausrufung des Ausnahmezustands durch die Regierung lässt sich als „Gehen auf dünnem Eis“ bezeichnen: „Trotz vieler Zweifel und Einwände zu den Einzelheiten glauben wir, dass die Situation, auf dünnem Eis zu gehen, weiterhin bestehen bleibt.“
Obwohl das Bundesverfassungsgericht die Schuldenbremse bestätigt, will die SPD-Regierung den Transformationsfonds, der 2,5 Milliarden Euro schuldenfinanziert, durch die Ausrufung des Ausnahmezustands sichern.
Toscani sagte, ein Zweck des Transformationsfonds sei es, die Transformation der saarländischen Stahlindustrie hin zu einer klimafreundlichen Produktion von „grünem Stahl“ voranzutreiben, doch der Umfang sei zu groß. Es müsse „kürzer, kompakter und konkreter“ werden. Eine Milliarde Euro reicht aus. „Heute dürfen wir kein Holz mehr für zukünftige Generationen verbrennen“, sagte Toscani. „Wir müssen sicherstellen, dass unsere Kinder und Enkel weiterhin leistungsfähig sind.“
Ulrich Komersson, Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten, erhob Einspruch. „Der Transformationsfonds wird bis Ende 2024 fast ausgeschöpft sein“, sagte er. „Insgesamt müssen wir davon ausgehen, dass bis Ende nächsten Jahres 1,4 Milliarden Euro aus dem Transformationsfonds ausgezahlt werden müssen. Allein das zeigt: Wenn wir 1 Milliarde Euro ausgeben müssen, ist das nicht möglich.“ Genug . „Einsparungen sollten in diesem Zusammenhang „keine universelle Forderung“ sein, sagte Commerçon.
Neben der Umstellung auf die Verwendung von Wasserstoff statt Koks zur Stahlproduktion will der Fonds auch den Aufbau von Chipfabriken, Batterieproduktionsanlagen und Nachfolgern der bald stillgelegten Ford-Fabriken unterstützen.
Vor dem Hintergrund der Bauerndemonstrationen vor dem Landtag gegen den Förderentzug für Agrardiesel warf Toscani der Ampel-Bundesregierung und insbesondere Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor, ihre Versprechen nicht einzuhalten. „Die deutsche Kanzlerin nimmt den Menschen so leichtfertig das Vertrauen. Viele Menschen in Deutschland sind dieser Art von Politik einfach überdrüssig.“ Commerçon entgegnete: Scholz stehe „als Kanzler vor einer Situation, wie sie die Bundesregierung seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erlebt hat.“ .“
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Quelle: www.stern.de