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Kölner Traditionsunternehmen stößt mit strategischer Neuausrichtung in den Verteidigungssektor vor

Antriebssysteme für militärische Zwecke

Seit mehr als 150 Jahren bauen Deutz und seine Vorgängerunternehmen Motoren, die von Traktoren über...
Seit mehr als 150 Jahren bauen Deutz und seine Vorgängerunternehmen Motoren, die von Traktoren über Lokomotiven bis hin zu Panzern alles antreiben.

Kölner Traditionsunternehmen stößt mit strategischer Neuausrichtung in den Verteidigungssektor vor

In der aktuellen Welle militärischer Ausgaben stehen auch traditionell nicht-militärische Unternehmen profitabeler Tätigkeiten bei. Deutz, ein traditionelles Motorenhersteller aus Köln, kehrt zu alter Geschäftstätigkeit zurück. Die Aktionäre scheinen sich begeistert zu zeigen für das Konzept.

Der Auslöser für diesen Wandel ereignete sich zwei Jahre nachdem der Begriff von Bundeskanzler Olaf Scholz geprägt wurde und unerwartete Wirbel am Börsenmarkt auslöste. Zu einem Punkt stiegen Deutz' Aktien beeindruckend um 18% aufgrund der Ankündigung des CEO Sebastian Schulte in einem Wochenendinterview - der traditionelle Hersteller plant, in neue Bereiche auszudehnen, darunter auch die Rüstungsindustrie.

Das Unternehmenskonzept umfasst die Herstellung von Motoren nicht nur für zivile Anwendungen, sondern auch militärische, wie beispielsweise für gepanzerte Fahrzeuge, Personentransporter und Versorgungsfahrzeuge. Deutz plant auch Batterie-Speicherlösungen für militärische Anwendungen anzubieten, wie der Antrieb von Krankenhäusern. Laut Schulte ist dieses Feld reizvoll aufgrund der jüngsten Entwicklung.

Nicht nur die deutsche Regierung hat seit der Invasion Russlands in der Ukraine im Februar 2022 ihr Verteidigungsetat um 100 Milliarden Euro aufgestockt, um die Modernisierung der Bundeswehr zu finanzieren. Global wurde die militärische Ausgaben in 2023 auf rund 2,3 Milliarden Euro geschätzt, der höchste jemals aufgezeichnete Wert. Weitere Steigerung ist erwartet. Die etablierten Rüstungsunternehmen profitieren rechtlich von dieser Entwicklung, mit den deutschen Spitzenwaffen, Rheinmetall, die in den letzten Vierteljahren Rekordsverkäufe und Erlöse gemeldet haben. Der Aktienkurs hat sich seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine ungefähr fünfmal vervielfacht.

Energiewende weckt Bedarf an Notstromlösungen

Allerdings lockt auch die beträchtliche militärische Ausgaben Reihenbetreiber nicht beteiligter Unternehmen an. Beispielsweise hat Lufthansa Technik angekündigt, ihre Dienste für die „bewaffneten“ Systeme - Kampfflugzeuge - der Bundeswehr und ausländischer Luftstreitkräfte anzubieten. Für Deutz bedeutete die Herstellung von Motoren für Panzer und anderen militärischen Fahrzeugen einen Wiederauftritt in einem früher bedeutenden Geschäftsbereich. Während des Zweiten Weltkriegs schalteten zahlreiche deutsche Industrieunternehmen, darunter Deutz, ihre Produktion auf militärische Motoren- und Fahrzeugproduktion um. In der Nachkriegszeit war Magirus-Deutz, der größte Omnibus- und Lastwagenhersteller der jungen Bundesrepublik Deutschland, dem Bundeswehr militärische Lastkraftwagen lieferte. Dieser Bereich ist später Teil des Iveco-Konsortiums geworden, das heute verschiedene militärische Lastkraftwagen herstellt.

Die zweite Zielsetzung von Schulte ist Notstromlösungen. Deutz liefert bereits Motoren für solche Systeme, die für Krankenhäuser oder Kühlanlagen unabdingbar sind. In Zukunft will Deutz vollständige Notstromsysteme anbieten. Schulte glaubt, dass sich der Markt für dieses wachsen werde. "Überraschend wächst der Markt aufgrund der Energiewende, da in Ländern wie den USA, wo die Stromnetze in schlechtem Zustand sind, Stromausfälle mehrfach im Monat in bestimmten Regionen vorkommen," erklärt der Deutz-CEO.

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