Essbares - Knappheit an Kartoffeln treibt Preise in die Höhe
Derzeit erleben Kunden höhere Preise für Frühkartoffeln im Vergleich zum Vorjahr. In den letzten zwei Wochen lag der Durchschnittspreis für einen Kilogramm hauptsächlich Kochkartoffeln bei etwa 1,63 Euro, wie Christoph Hambloch, ein Spezialist bei der Landwirtschaftlichen Marktinformationsgesellschaft (AMIC) in Bonn, angab.
Im Vorjahr während derselben Periode lag der Durchschnittspreis etwas niedriger bei 1,54 Euro pro Kilogramm, erklärte Hambloch. Dennoch glaubt er, dass "Preise sich bis Juli wieder verringern werden."
Die aktuelle Versorgung mit Frühkartoffeln war geringer als üblich, was zu höheren Preisen führte. Deutsche Landwirte hätten frühe Kartoffeln in den traditionellen Anbaugebieten ab Februar oder März anbauen können. Leider folgte Regen in Süd- und Südwestdeutschland. Besonders in Gebieten wie dem Rheinland, den Niederlanden und Belgien gab es erhebliche Verspätungen aufgrund der feuchten Bedingungen, erklärte Hambloch.
Die Ernte für direktes Verkaufen und Lagerung für große Märkte fand seit der zweiten Hälfte Mai in Niedersachsen, im Pfalz und in Baden-Württemberg statt. Allerdings betrifft dies nur einen kleineren Teil der Bauern. Der Hauptgeschäft mit verpackten Kartoffeln, die in Supermärkten vertrieben werden, wird im zweiten Halbjahr beginnen. Leider verzögerte sich die Ernte aufgrund der feuchten Frühjahrsbedingungen.
Es gibt weniger Frühkartoffeln aus internationalen Quellen. Länder wie Israel, Ägypten und Spanien haben sich dieses Jahr weniger an der Frühkartoffelsupply beteiligt. In Spanien gab es im Januar und Februar längere Trockenperioden, was die erwartete Ernte reduzierte. Leider hat dies die Gesamtverfügbarkeit von Frühkartoffeln reduziert.
Außerdem sprach Hambloch über die Knappheit an Saatkartoffeln. "Die Produktion von Saatkartoffeln ist teuer, also ist ein angemessener Preis wichtig." Allerdings sind viele Bauern unzufrieden mit dem Gewinnpotential, so haben viele sich von der Kultivierung von Saatkartoffeln abgemeldet. Das Verbot bestimmter Pestizide stellt zusätzliche Herausforderungen für diese Landwirte dar, da die Möglichkeit von Krankheiten wächst. Wenn sie nicht mehr die Anforderungen für den Vertrieb als Saatkartoffeln erfüllen können, ist all ihre Arbeit eigentlich sinnlos, ergänzte Hambloch. Es ist immer schwerer, Bauern zu finden, die Saatkartoffeln vermehren.
Es ist noch nicht klar, ob die jüngsten Überschwemmungen in Bayern und Baden-Württemberg die Kartoffelernte beeinflussen werden.