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Klimawandel-Befürworter: Bundesregierung wird Gasprojekt in Borkum stoppen

Mehrere Umweltgruppen möchten die geplanten Gasförderung in der deutschen Nordsee verhindern - mit Klagen und politischem Druck. Vor allem sehen sie eine grüne Ministerin als verantwortlich.

- Klimawandel-Befürworter: Bundesregierung wird Gasprojekt in Borkum stoppen

Klimaaktivisten fordern die Bundesregierung auf, das Gasförderprojekt vor der Nordseeinsel Borkum zu stoppen, das gerade von Niedersachsen genehmigt wurde. Zusammen rufen Greenpeace, Fridays for Future und die Deutsche Umwelthilfe Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf, das Projekt zu beenden. "Wenn er den Klimaschutz ernst nimmt, muss er jetzt Farbe bekennen", sagte Mira Jäger von Greenpeace.

Die Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer betonte, dass es nicht nur um ein einzelnes Gasfeld gehe, sondern um eine grundlegende Frage in der Klimakrise. Die Politik müsse zeigen, auf welcher Seite sie steht: bei den Klimazielen und dem Naturschutz oder bei den fossilen Konzernen. "Wer macht die Regeln für unseren Energiewandel? Die Gewinninteressen eines ausländischen Gasunternehmens oder unsere eigene gewählte Regierung?", fragte Neubauer und drohte, das Thema notfalls in den Bundeswahlkampf zu tragen.

Die Umwelthilfe droht mit weiteren Klagen

In einem offenen Brief an Habeck und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieben Greenpeace, die Umwelthilfe und andere Umweltorganisationen wie NABU, BUND und der Deutsche Naturschutzring, dass das Vertrauen in den Energiewandel und die deutsche Klimapolitik auf dem Spiel steht.

Die Umwelthilfe drohte auch mit weiteren Klagen gegen das Gasprojekt. "Wir werden unsere Klagen fortsetzen", sagte Constantin Zerger von der Organisation. Allerdings sollten Gerichte nicht die Aufräumtruppe für politische Versäumnisse sein. Auch die Aktivistin Neubauer kritisierte, dass politische Entscheidungsträger sich hinter Gerichtsurteilen verstecken.

Habeck will auf Gerichtsentscheidungen warten

Die zuständige niedersächsische Behörde erteilte dem niederländischen Energieunternehmen One-Dyas am Mittwoch eine Genehmigung für die umstrittene Bohrung, die 18 Jahre gültig ist. Die Bohrung soll von niederländischem Territorium aus unter dem Meeresboden in das deutsche Gebiet stattfinden, in der Nähe des Nationalparks Wattenmeer. Allerdings ist noch eine Vereinbarung zwischen Deutschland und den Niederlanden für die Gasförderung erforderlich.

Wirtschaftsminister Habeck erklärte, dass er auf mögliche Gerichtsentscheidungen warten wolle. Erst nach den relevanten Urteilen werde entschieden, ob die Vereinbarung mit den Niederlanden unterzeichnet werde. Der Einfluss des relativ kleinen Gasfeldes auf die Energieversorgung oder die Preise sei allenfalls minimal. "Und es ist ein sehr, sehr sensibler ökologischer Bereich", sagte Habeck.

Am Freitag (12:00) wird Fridays for Future in Berlin vor dem Bundeswirtschaftsministerium gegen das Gasprojekt demonstrieren.

Die Gegner argumentieren, dass das Stoppen des Projekts entscheidend ist, um die Integrität der Rohstoffressourcen zu wahren, da die Fortsetzung der Gasförderung die Verknappung dieser Ressourcen beschleunigen könnte. Die Umwelthilfe betonte ihre Position weiter, indem sie sagte: "Wir dürfen unsere natürlichen Ressourcen nicht ohne Betrachtung der langfristigen Auswirkungen auf unsere Umwelt und das Klima ausbeuten."

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