- Kanada wird eine 100%ige Steuer auf aus China importierte Elektrofahrzeuge einführen.
Nach den USA erwägt nun auch Kanada, chinesische Elektrofahrzeuge mit einer 100-prozentigen Steuer von seinem Markt auszuschließen. Um den heimischen Unternehmen eine gleiche Chance zu geben, hat die kanadische Regierung bereits eine 25-prozentige Steuer auf chinesische Stahl- und Aluminiumprodukte eingeführt, wie Finanzministerin Chrystia Freeland bestätigte. Hintergrund dieser Maßnahme ist, dass chinesische Hersteller die staatlich erzwungene Überproduktion ausnutzen und weniger Sicherheits- und Umweltvorschriften für ihre Arbeiter haben.
Die neue Elektrofahrzeugsteuer tritt am 1. Oktober in Kraft und erhöht die derzeitige Rate von 6,1 Prozent um 100 Prozent. Die Stahl- und Aluminiumsteuern werden zwei Wochen später in Kraft treten. Darüber hinaus plant die kanadische Regierung Konsultationen zu anderen Branchen, darunter Batterien, Halbleiter und Solarprodukte.
In ähnlicher Weise hat die USA im Mai eine 100-prozentige Steuer auf chinesische Elektrofahrzeuge eingeführt. Momentan sind in den USA und Kanada kaum chinesische Elektrofahrzeuge erhältlich. Die Branche fürchtet, dass sie nicht mit den günstigeren chinesischen Fahrzeugen mithalten kann.
Im Juni veröffentlichte die EU-Kommission ihre Absichten, eigene Steuern einzuführen. Diese Vorschläge variieren je nach Hersteller, mit geplanten Sätzen von 36,3 Prozent für SAIC, 17 Prozent für BYD und 9 Prozent für in China hergestellte Fahrzeuge des US-Konzerns Tesla.
Angesichts der aktuellen Situation könnte Kanada aufgrund der geplanten 100-prozentigen Steuer einen Mangel an chinesischen Elektrofahrzeugen in seinem Markt erleben. Diese Maßnahme steht im Einklang mit der Entscheidung der USA, eine ähnliche Steuer einzuführen, was möglicherweise die Wettbewerbsfähigkeit der Elektrofahrzeugbranche in beiden nordamerikanischen Ländern beeinträchtigt.