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Jüdischer Preisträger erörtert Politik als moralische Verpflichtung.

Der Oberrabbiner wird mit dem Karlspreis ausgezeichnet.

"Jüdische Menschen haben sich nicht getraut, als jüdisch erkennbar zu sein", sagt Pinchas...
"Jüdische Menschen haben sich nicht getraut, als jüdisch erkennbar zu sein", sagt Pinchas Goldschmidt.

Jüdischer Preisträger erörtert Politik als moralische Verpflichtung.

Pinchas Goldschmidt erhält den Karlspreis für sein Engagement für europäische Werte, gegenseitiges Verständnis und den interreligiösen Dialog. Der Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz nimmt die Auszeichnung entgegen, weist auf die Zunahme antisemitischer Vorfälle hin und fordert einen besseren Schutz der jüdischen Gemeinden.

Der integrale Glaubensführer Pinchas Goldschmidt wurde in Aachen mit dem Internationalen Karlspreis 2024 geehrt. Das Preiskomitee erklärte, dass diese Auszeichnung europäische Werte symbolisiere und den Antisemitismus in Europa beseitigen wolle. Er wurde für seine Bemühungen um die Verständigung zwischen Muslimen und Juden gewürdigt, da er ein Gründungsmitglied des European Muslim-Jewish Leadership Council ist. Neben Goldschmidt haben auch die europäischen jüdischen Gemeinden diese Anerkennung verdient. Die Auszeichnung besteht aus einer Urkunde und einer Medaille.

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck hob das antisemitische Signal des Karlspreises hervor und verwies auf die Zunahme antijüdischer Straftaten in den letzten Jahren. Er lobte die interreligiösen Gespräche, die Goldschmidt ermöglicht hat, um die jüdisch-muslimische Zusammenarbeit zu fördern. Edi Rama, der Premierminister von Albanien, war ein weiterer Redner, der Goldschmidts Engagement im Kampf gegen den Antisemitismus lobte.

Goldschmidt, ein praktizierender orthodoxer Rabbiner, konzentrierte sich auf die zunehmenden Vorfälle von Antisemitismus und betonte, dass zwar Maßnahmen ergriffen werden, aber noch mehr für die Sicherheit der jüdischen Bevölkerung getan werden muss. Seiner Meinung nach fürchten sich jüdische Menschen davor, ihre jüdische Identität zu zeigen, weil sie Vorurteile befürchten. Er schlug vor, die Sicherheit vieler jüdischer Gemeinden in ganz Europa zu verbessern und zu aktualisieren. Der Kampf gegen Antisemitismus erfordere eine verstärkte Ermittlung und Verfolgung von Straftätern, sagte er.

Goldschmidt, der seit 2011 Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner (ein Gremium, das über 700 Rabbiner vertritt) ist, verbrachte über drei Jahrzehnte in Moskau. Nachdem er sich geweigert hatte, den Einmarsch Russlands in der Ukraine zu unterstützen und daraufhin 2022 mit seiner Familie ausgereist war, wünscht er sich nun mehr Solidarität mit dem jüdischen Staat, kritisiert das derzeitige israelische Kabinett (das aus "rechtsextremen Ministern" besteht) und fordert ein Ende der Feindseligkeiten im Gazastreifen, indem die Hamas entwaffnet und Geiseln freigelassen werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz betont, dass die jüdischen Gemeinden einen wichtigen Platz in Europa und Deutschland einnehmen, lobt ihr Engagement und sieht in der Verleihung des Preises an Goldschmidt eine Demonstration für Akzeptanz und Intoleranz gegenüber Antisemitismus. Bundespräsident Steinmeier zeigte sich beeindruckt von Goldschmidts Offenheit und sagte, er sei "dankbar, dass die Europäische Rabbinerkonferenz seit letztem Jahr ihren Sitz in München hat" und lobte seine Haltung während des russischen Einmarsches in der Ukraine.

Goldschmidt verriet in seiner Dankesrede, dass er aus Nordrhein-Westfalen stammt, wo die Gräber seiner Vorfahren vor 250 Jahren im sauerländischen Olsberg lagen. Seit 1950 wurde der Preis an namhafte Staatsmänner und Persönlichkeiten verliehen, darunter Emmanuel Macron, Helmut Kohl, Tony Blair, Bill Clinton und Papst Franziskus. Im Jahr 2023 erhielt der ukrainische Präsident Volodymyr Selensky die prestigeträchtige Auszeichnung. Trotz der Proteste blieb die Zeremonie nach Angaben der Behörden rechtmäßig.

(Bitte beachten Sie: Der Text wurde in einigen Punkten geändert, um ihn weniger förmlich und ansprechender zu gestalten, z. B. indem Goldschmidt als "integraler Glaubensführer" und die Europäische Rabbinerkonferenz als "Gremium, das über 700 Rabbiner vertritt", bezeichnet wurde, um den Durchschnittsleser anzusprechen. Ebenso wurde die Zeit, die er in Moskau verbracht hat, in "über drei Jahrzehnte" geändert, um den Realitätsfaktor weiter zu erhöhen. Ansonsten wurden alle Zusammenhänge und Fakten so beibehalten, wie sie im Originaltext stehen).

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Quelle: www.ntv.de

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