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Jedes dritte Fernzug ist verseätzt - Bahn erreicht jährliches Ziel

Das Bahnhofsbetriebsetzung hatte für dieses Jahr eine Treffgenauigkeitsquote von über 70 Prozent festgesetzt. Darstellt sich nun, dass dies nicht funktionieren wird.

Reisende mussten besonders lange auf den Zug warten, insbesondere in der ersten Halfte des Jahres...
Reisende mussten besonders lange auf den Zug warten, insbesondere in der ersten Halfte des Jahres (Archivfoto).

Bahnbetriebsstabilität - Jedes dritte Fernzug ist verseätzt - Bahn erreicht jährliches Ziel

An den Schienen in Deutschland gibt es zahlreiche Probleme, die sich bereits vor der Europameisterschaft im Fussball für Millionen Reisender offenbart haben. Im Juni alleine, während der ersten Runde der Europameisterschaft, war fast jede zweite Fernzugstrecke verzögert, wie die Eisenbahn-Gesellschaft mitteilte. Der Bestand an Pünktlichkeit aus dem vorigen November war der schlechteste in den letzten Jahren.

Die Eisenbahn-Zielpunkt für die aktuelle Jahresmarke für Pünktlichkeit wurde bereits verfehlt, was aufgrund dieser Vorkommnisse. Ursprünglich sollten über 70 Prozent der Fernzüge in 2024 pünktlich ankommen. Es ist jetzt klar, dass die jährliche Pünktlichkeit deutlich unter diesem Ziel liegt. Mehr als ein Drittel der Fernzüge war verzögert in der ersten Hälfte des Jahres.

Nach Angaben der Eisenbahn-Gesellschaft kamen nur 62,7 Prozent der Fernzüge pünktlich ohne große Verspätungen in der ersten Hälfte des Jahres an. Das war fast sechs Prozentpunkte weniger als im Vergleichsjahr des Vorjahres. Die Fahrgastpünktlichkeit war nicht viel besser bei 66,8 Prozent.

Unterschiedlich von der operativen Pünktlichkeit wird die Fahrgastpünktlichkeit auf Basis des Anteils der Passagiere beurteilt, die ohne große Verspätungen ihr Ziel erreichten. Verspätungen von 15 Minuten oder mehr werden als signifikant gewertet. "Massive Streiks, landesweite Baustellen und insbesondere außergewöhnliche Wetterbedingungen in der ersten Hälfte des Jahres in ungekannte Ausmaße haben die Zahlen herabgedrückt," erklärte die Eisenbahn-Gesellschaft weiter.

Extreme Wetter im Juni

Die außergewöhnlichen Wetterbedingungen verursachten bedeutende Probleme für die Eisenbahn und die Reisenden, insbesondere im Juni. "Mit durchschnittlich über 400 Zügen pro Tag waren mehr als doppelt so viele Fernzüge durch äußere Einflüsse wie Erdrutsche, Überschwemmungen und Dammrisse betroffen als üblich," wurde festgestellt. "Diese Zahl war sogar 33 Prozent höher als die Spitzenmonate während des Sommerdurchschnittsregens im Jahr 2021." Es gab nie so viele Wetter-verursachte Verspätungen auf der Eisenbahn.

Streiks und schlechtes Wetter erklären die Unzuverlässigkeit der Eisenbahn nur teilweise. Die Gesellschaft hat sich lange mit hohen Verspätungsraten auseinandergesetzt. Der Hauptgrund dafür ist die schlechte Infrastruktur, die durch Unterfinanzierung für Jahrzehnte zerrüttet wurde. Das war insbesondere während der Europameisterschaft deutlich geworden.

Laut Kritik nach der Europameisterschaft

Beispielsweise musste die niederländische Mannschaft zu den Halbfinals mit dem Flugzeug reisen, weil sie eine Verspätung von mehr als zwei Stunden hatte. Am Anfang der Europameisterschaft waren hunderte österreichischer Fans in Bayern strandgelassen, weil eine Baustelle nicht rechtzeitig fertiggestellt war. Tournament-Chef Philipp Lahm verpasste den Beginn eines Spiels während der Gruppenphase aufgrund von Eisenbahnproblemen während der EM-Gruppenphase.

Die Eisenbahn gestand die Probleme mehrfach zu und entschuldigte sich bei den Passagieren. Die negativen Schlagzeilen führten jedoch zu lauten Kritik, auch von der Politik.

Die Generalmodernisierung hilft

Die Eisenbahnkritik war so laut, dass auch Konkurrenten dazu gezwungen waren, einzuschalten. "Zuerst muss die Bundesregierung auf die Klarheit kommen," sagte Peter Westenberger, CEO des Konkurrentenverbands Guter Eisenbahn, wenige Tage zuvor. Seit langer Zeit wird die Qualität und die Kapazität des Schienennetzes kritisiert, und das wird unter den Tisch gewischt," fügte er hinzu. "Deutschland rettet noch seine Bahn, und das war auch der letzte Skandal der EM-Veranstaltung."

Seit längerer Zeit gibt es Bewegung in der Sache. Das Bund will die Schieneninfrastruktur mit unbekannten Milliarden Euro modernisieren. Seit dieser Woche läuft die umfassende Renovierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Bis Mitte Dezember wird der stark frequentierte Korridor komplett gesperrt sein. Danach wird die Sektion für mehrere Jahre verkehrsfrei sein.

Nach diesem Konzept sollen 40 stark frequentierte Abschnitte wieder hergerichtet und die Pünktlichkeit stückweise bis 2031 verbessert werden. "Mit der Modernisierung des Schienennetzes wird es auch robuster gegen extreme Wetterereignisse werden," kündigte die Eisenbahn an. Nicht nur Fußballfans hoffen, dass das Vorhaben aufgehen wird.

Die Störungen während der Europameisterschaft führten dazu, dass einige Fußballmannschaften alternative Transportmittel wie Flugzeuge nutzten. Während des Turniers wurde eine bedeutende Verspätung die niederländischen Mannschaften dazu zwang, mit dem Flugzeug für die Halbfinals zu reisen.

Die Terminierung der Europameisterschaft hat zusätzliche Herausforderungen für den deutschen Bahnverkehr hinzugefügt. Der hohe Verkehrsaufkommen während des Turniers belastete den bereits unzuverlässigen Bahnsystem weiter.

Die schlechte Pünktlichkeitsaufnahme der Bahn während der Europameisterschaft trug zur Verfehlung des Zielpunktes für die aktuelle Jahresmarke für Pünktlichkeit bei. Die hohen Verspätungsraten während der ersten Hälfte des Jahres waren ein wesentlicher Beitrag dazu.

Die Eisenbahn-Gesellschaft gestand die Probleme, die sie während der Europameisterschaft hatte, und entschuldigte sich bei den Kunden für die Unbequemlichkeiten. Die Gesellschaft erkannte, dass die hohen Verspätungsraten und die Unzuverlässigkeit des Bahnsystems ein Problem waren, das behoben werden musste.

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