Fußball - Innenminister verteidigt Einsatz von Pfefferspray in Stadien
Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) lehnt ein Verbot des Einsatzes von Pfefferspray durch die Polizei in Fußballstadien ab. Hermann sagte am Mittwoch gegenüber Bayern Radio, dass diese „absolut selten“ und „absolut außergewöhnlich“ seien. Wenn es keine andere Möglichkeit gäbe, Gewalttäter zur Rechenschaft zu ziehen, sei dies ein legales Mittel und „definitiv besser als der Einsatz von Schusswaffen in besonders brutalen Situationen“.
Als Antwort auf eine Anfrage an den nationalen Dachverband, Fan Aid zu verbieten, sagte Herman, wer auch immer die Diskussion leitet, versuche nur, „die Aufmerksamkeit von seinen eigenen Problemen abzulenken“.
Hermann forderte die Fußballvereine außerdem dazu auf, gewalttätige Fans in den eigenen Reihen mit harten Strafen zu belegen. Als gutes Beispiel für die „Notwendigkeit eines konzertierten Vorgehens“ nannte er die Entscheidung des 1. FC Nürnberg, einem wegen Gewalt verurteilten Ultra-Frontmann für drei Jahre den Zutritt zur Max-Morlock-Arena zu verbieten. Hermann betonte: „Ich hoffe, dass alle Vereine solche Stadionverbote bekommen, wenn jemand anfängt, gewalttätig zu werden, damit klar ist, dass die Vereine das nicht dulden.“
Seiner Ansicht nach müssen die Fußballvereine mehr Verantwortung für die Sicherheit der Stadien übernehmen: „Mein Ziel ist es, die Vereine selbst stärker für die Sicherheit zu sensibilisieren.“ Im Gegenzug müssten weniger Polizisten als bisher in die Stadien geschickt werden. Auch Kommunen haben hierfür entsprechende Vorgaben.
Bayern München muss in der ausverkauften Münchner Allianz Arena mindestens 500 bis 600 Ordner organisieren und bezahlen. „Die Hauptverantwortung liegt beim Verein“, sagte Herman. Auf öffentlichen Plätzen obliegt die Sicherheit bei großen Fußballspielen selbstverständlich weiterhin der Polizei.
Artikel in der BR-Mediathek
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Quelle: www.stern.de