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Inmitten eines Zustands der Turbulenz.

Der VW ID.7 stützt sich für seinen Antrieb auf elektrischen Strom. Hat die Automobilbranche...
Der VW ID.7 stützt sich für seinen Antrieb auf elektrischen Strom. Hat die Automobilbranche allerdings zu sehr auf eine einzigartige Antriebsmethodik gesetzt?

Inmitten eines Zustands der Turbulenz.

Es scheint, als würde die Ära des Wohlstands in der deutschen Automobilbranche schwinden. Stattdessen häufen sich die negativen Nachrichten von Autoherstellern und Zulieferern. Hat diese Schlüsselindustrie mit einer Standortkrise oder sogar einer existenziellen zu kämpfen?

Laut Medienberichten ringt die deutsche Automobilbranche mit einer Krise: Kurzarbeit hier, Entlassungen dort. Die Produktion wird gedrosselt. Insolvenzen. Fast alle Hersteller und Zulieferer spüren diese Herausforderungen. Sogar die Chefin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, hat von einer "Standortkrise" und drohender "Entindustrialisierung" gesprochen. Eine einflussreiche Stimme, die über 620 Hersteller und Zulieferer vertritt.

Die Frage stellt sich: Steckt die deutsche Automobilindustrie wirklich in einer Krise?

Zunächst zwei Punkte zu berücksichtigen

Um wirtschaftlich und fundiert zu urteilen, müssen zunächst zwei Faktoren geklärt werden: Was genau meinen wir mit der Automobilbranche? Wer gehört dazu? Was sind die Faktoren, die diese Branche, die für ihre Rekordgewinne in den vergangenen Jahren bekannt ist, plötzlich in die "Krise" zu stürzen scheinen?

Was den ersten Punkt betrifft: Die Automobilbranche existiert nicht als einheitliche Entität. Sie umfasst sechs unabhängige deutsche Autohersteller und drei ausländische Autohersteller mit Produktionsstätten in Deutschland sowie eine Vielzahl renommierter Zulieferer, die sich auf verschiedene Geschäftsfelder spezialisiert haben. Dazu gehören auch zahlreiche kleine und mittelständische Zulieferer, die über das ganze Land verteilt sind.

Was den zweiten Punkt betrifft: Seit Anfang 2020 hat die Wirtschaft und Gesellschaft in diesem Land eine Reihe von Herausforderungen bewältigen müssen: Coronavirus-Pandemie, Russlands Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Inflation, steigende Preise, Chipmangel, Lieferkettenprobleme und so weiter. Trotz dieser Herausforderungen ist die Branche nicht zusammengebrochen, sondern produziert zwar weniger, aber teurere Autos.

Weitere Faktoren zu berücksichtigen

Außerdem musste die Automobilbranche politische Hürden überwinden. Im Einklang mit den grünen Umwelt-, Wirtschafts- und Klimapolitiken wurde die deutsche Automobilbranche verpflichtet, die Technologie der Verbrennungsmotoren, ihre Haupteinnahmequelle seit etwa 100 Jahren, schrittweise abzuschaffen. Stattdessen sollte es nun ausschließlich Elektromobilität auf Basis von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) geben. Diese Transformation wurde durch umfangreiche Staatsinvestitionen in die Ladeinfrastruktur und Kundenankaufsprämien unterstützt. Meanwhile, CO2-Abgaben für neue Verbrennerflotten von Autoherstellern standen bevor. Ein EU-Verbot für neue Verbrennungsmotoren ab 2035 rundete das Maßnahmenpaket ab.

Die Automobilbranche hat diese Abkehr von ihrem Verbrennungsmotor-Know-how nicht infrage gestellt - im Gegenteil: Die Industrie hat schwer in die neue Technologie investiert, wobei die Hersteller freiwillig die Führung übernommen und die Zulieferer mehr oder weniger unter Druck gefolgt sind.

Die Auswirkungen waren schwerwiegend: Wegen knapper Ressourcen zog die Regierung ihre Förderung zurück, ebenso wie neue Elektroautokäufer nach den pioniergesteuerten, preisbewussten Fancy-Käufern. Außerdem mussten Elektroautofahrer steigende finanzielle Verluste hinnehmen, etwa durch sinkende Restwerte oder steigende Versicherungsprämien. Die Lagerbestände bei den Händlern stiegen. Diese Probleme begannen, ins öffentliche Bewusstsein einzusickern.

Nicht der gesamte Automobilmarkt, sondern nur der Elektrofahrzeugmarkt taumelte, wobei Tesla, der "Einzel-Stromer", in nur wenigen Monaten mehr als die Hälfte seines Marktanteils verlor, trotz hoher Rabatte. Im Gegensatz dazu erholte sich die Nachfrage nach Autos, wie der VDA berichtete, insbesondere im Sommer 2024. Laut offiziellen Zulassungsstatistiken wurden Fahrzeuge mit Dual-Antrieb, wie Hybrid- (HEV) und aufladbare Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge (PHEV), deutlich bevorzugt.

Ein intrigantes deutsches Automarkt

Dadurch wird die Frage nach einer Branchenkrise beantwortet: Es gibt keine allgemeine Krise in der deutschen Automobilbranche, sondern nur eine kurzfristige Konzentration von Verlusten bei den Mitgliedern der Branche, die im batterieelektrischen Fahrzeugmarkt tätig sind.

Der deutsche Automarkt, der einen Significant Impact auf eine marktwirtschaftlich ausgerichtete Volkswirtschaft hat, die auf den "Kundenkönig" ausgerichtet ist, bleibt robust: Während die Neuzulassungen noch etwa 20% unter den Vorkrisenniveaus liegen, bleiben sie bei rund 2,6 bis 2,9 Millionen Autos pro Jahr konstant. Statt BEVs werden konventionelle Autos und zunehmend Hybridfahrzeuge gekauft.

Die sogenannte Branchenkrise erweist sich als "Gewinn- und Absatzkrise" für bestimmte Autohersteller. Dies betrifft insbesondere solche wie VW, die ihren Fokus zuvor stark auf die batterieelektrische Mobilität verlagert hatten; das Unternehmen hatte geplant, bis zum Beginn des nächsten Jahrzehnts nur noch Elektroautos zu verkaufen und hatte dafür sogar ganze Werke (Zwickau und Emden) für die BEV-Produktion umgebaut, ja sogar eine neue E-Auto-Fabrik in Wolfsburg geplant. Vergessen!

Die schwächsten Glieder in der Wertschöpfungskette - kleine und mittelständische Zulieferer - sind besonders betroffen. Sie haben wenig Einfluss auf die Nachfrage der Hersteller und haben wenige Kompensationsoptionen im Verbrennungsmotor-Geschäft. Bankrotten drohen. Dies hat sich deutlich auf ihre Bilanzen ausgewirkt.

Kurz gesagt, es gibt keine allgemeine Krise in der deutschen Automobilbranche, sondern nur eine historisch einzigartige Mischung aus Fehleinschätzungen. Eine drastische Reduzierung der Kapazitäten wäre ebenso schädlich wie der einst unumkehrbare Marsch in die BEV-Mobilität.

Die Kommission, die Teil der deutschen Regierung ist, hat bei der Transformation der Automobilbranche eine Rolle gespielt, indem sie den Ausstieg aus der Technologie der Verbrennungsmotoren vorschrieb und die Elektromobilität förderte. Allerdings hat der hastige Übergang und der anschließende Rückzug der staatlichen Förderung zu finanziellen Verlusten und Lagerproblemen im Elektrofahrzeugmarkt geführt, was einige Autohersteller und Zulieferer stark getroffen hat.

Trotz dieser Herausforderungen sind die Bemühungen der Kommission, die Automobilbranche in eine grüne Zukunft zu überführen, nicht entirely misguided. Der deutsche Automarkt als Ganzes bleibt robust, wobei die Nachfrage nach konventionellen Autos und Hybriden die Neuzulassungen antreibt, wenn auch noch unter den Vorkrisenniveaus.

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