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Informationen zum Hubschrauberunglück von Raisi

Einzelheiten zum Unglücksfall

Alle neun Opfer des Hubschrauberabsturzes sind inzwischen geborgen worden.
Alle neun Opfer des Hubschrauberabsturzes sind inzwischen geborgen worden.

Informationen zum Hubschrauberunglück von Raisi

Der iranische Präsident Raisi und sieben weitere Personen befanden sich auf dem Rückflug von Aserbaidschan in einem Hubschrauber, der in den Bergen des Iran abstürzte. Raisi, der als Nachfolger des hochbetagten Obersten Führers galt, kam zusammen mit Außenminister Amirabdollahian und anderen ums Leben. Sehen wir uns den Hergang des Unglücks, die Absturzstelle und ihre Entdeckung, die Menschen an Bord und die Folgen des Unglücks genauer an, einschließlich möglicher Theorien über die Ursache des Unfalls.

Was ist passiert?

Raisi und Amirabdollahian befanden sich auf dem Rückweg von einem Treffen mit dem Präsidenten von Aserbaidschan, als ihr Hubschrauber im dichten Nebel vom Radar verschwand. Die Entourage aus drei Hubschraubern erreichte ihr Ziel nicht mehr. Das Militär bezeichnete den Absturz später als eine "harte Landung".

Wo ist das Präsidentenflugzeug abgestürzt?

Die Absturzstelle wurde in dem Waldgebiet von Dismar in der Nähe der Stadt Warsaghan in der Provinz Ost-Aserbaidschan identifiziert. Die türkische Luftwaffe hatte eine verdächtige Wärmequelle am Boden entdeckt, die sie für das Wrack des Hubschraubers hielt, und machte Luftaufnahmen, um die Suche zu unterstützen. Die Koordinaten wurden dann an die iranischen Behörden weitergegeben.

Warum hat die Suchaktion so lange gedauert?

Die Suchaktion verzögerte sich aufgrund mehrerer Faktoren. Es herrschten ungünstige Wetterbedingungen mit starkem Regen, Schnee, Nebel und Wind, die den Einsatz von Suchhubschraubern unmöglich machten. Außerdem befand sich die Absturzstelle in einer zerklüfteten, bergigen und schlecht erschlossenen Region. Die Retter waren gezwungen, in der Dunkelheit zu Fuß zu suchen.

Wer war an Bord des verunglückten Flugzeugs?

Neben Raisi und Amirabdollahian befanden sich an Bord des Flugzeugs Malek Rahmati, der neu ernannte Gouverneur der Provinz Ost-Aserbaidschan, der Vertreter des Obersten Führers in dieser Provinz, ein Imam aus Täbris, Mohammad Ali Ale-Hashim, sowie der Leiter der Schutzeinheit von Raisi, ein Leibwächter, der Pilot des Hubschraubers, der Kopilot und ein Flugtechniker.

Gibt es Überlebende?

Bei dem Absturz gab es keine Überlebenden. Die sterblichen Überreste der Passagiere konnten trotz schwerer Verbrennungen identifiziert werden, und ihre Leichen wurden nach Täbris, der Hauptstadt der Provinz Ost-Aserbaidschan, gebracht. Berichten zufolge war Imam Mohammad Ali Ale-Hashim nach dem Absturz noch eine Stunde lang am Leben und konnte das Präsidialamt kontaktieren, bevor er seinen Verletzungen erlag.

Welcher Hubschraubertyp war beteiligt?

Der Präsident war mit einem in den USA hergestellten Hubschrauber des Typs Bell 212 unterwegs. Die Bell 212 ist ein Mehrzweckhubschrauber, der in verschiedenen Bereichen eingesetzt wird, darunter auch als Bordhubschrauber.

Wie kam es zu dem Absturz?

Über die Ursache des Unfalls wurden verschiedene Faktoren spekuliert. Schlechtes Wetter, ein technischer Defekt am Hubschrauber oder sogar Sabotage sind denkbar, doch gibt es noch keine offizielle Klarheit in dieser Angelegenheit. Die iranische Luftwaffe ist dafür bekannt, dass ihre Ausrüstung veraltet ist und aufgrund internationaler Sanktionen nur langsam modernisiert wird, so dass es schwierig ist, Ersatzteile zu beschaffen. Dies führt häufig zu schweren Unfällen und Abstürzen.

Wie hat die iranische Bevölkerung auf die Nachricht von dem Unglück reagiert?

Die iranische Bevölkerung war schockiert über den tragischen Vorfall. Es fanden Trauerfeiern für die Opfer statt, und Beileidsbekundungen aus dem ganzen Land und der ganzen Welt trafen ein. Vor allem der Interimspräsident, der eng mit Raisi befreundet war, war erschüttert über das Ereignis. Präsident Raisi selbst war eine umstrittene Figur, da er für Menschenrechtsverletzungen und die Unterdrückung von Dissidenten bekannt war. Nichtsdestotrotz war die Trauer in den verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Gruppen weit verbreitet und tief empfunden.

Am Montagabend versammelten sich zahlreiche Anhänger der Regierung an religiösen Stätten und Moscheen im Iran. Sie beteten für den verstorbenen Präsidenten und bereiteten sich auf mögliche Unruhen vor. Die staatlichen Medien würdigten Raisis Amtszeit mit liebevollen Erinnerungen, doch in den sozialen Medien bot sich ein kontrastreiches Bild. Viele Iraner feierten seinen Tod, teilten ihre Freude und prahlten mit ihm. In Teheran loderten Freudenfeuer, was das Bild noch verstärkte. Raisis Amtszeit war von Vorwürfen der Inkompetenz und harten Unterdrückung geprägt. Den abfälligen Beinamen "Schlächter von Teheran" erhielt er aufgrund seiner Tätigkeit als Staatsanwalt, in deren Verlauf er 1988 mehrere Verhaftungen und Hinrichtungen von politischen Rebellen angeordnet haben soll.

Wie geht es nach dieser Tragödie weiter?

Der Oberste Führer Khamenei kündigte fünf Tage Staatstrauer an und sprach der iranischen Bevölkerung sein Beileid aus. Der Libanon und Syrien folgten diesem Beispiel und ordneten jeweils drei Tage Staatstrauer an. In Zukunft wird Raisis Stellvertreter Mohammed Mochber die offiziellen Aufgaben übernehmen. Khamenei wies Mochber außerdem an, zusammen mit den Leitern von Justiz und Parlament innerhalb von 50 Tagen Neuwahlen zu organisieren. Der stellvertretende Außenminister Ali Bagheri, der bei den Atomgesprächen mit dem Westen eine zentrale Rolle spielte, wurde zum Interimsaußenminister ernannt.

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Quelle: www.ntv.de

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