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Infektionswelle: NRW-Minister Laumann fordert Impfung

Schnupfen und Husten sind in ganz Nordrhein-Westfalen weit verbreitet. Nun steigt nicht nur die Zahl der Coronavirus-Infektionen wieder rasant an. Gesundheitsminister Laumann und Hausärzte riefen die Bevölkerung dazu auf, sich impfen zu lassen.

Das Wort „Impfung“ ist in einem Wassertropfen auf einer Spritzennadel zu sehen. Foto.aussiedlerbote.de
Das Wort „Impfung“ ist in einem Wassertropfen auf einer Spritzennadel zu sehen. Foto.aussiedlerbote.de

Appell - Infektionswelle: NRW-Minister Laumann fordert Impfung

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) ruft angesichts der jüngsten Welle von Corona- und Atemwegserkrankungen zur Impfung auf. „Wir beobachten derzeit einen erneuten Anstieg der Fallzahlen – nicht nur beim Coronavirus, sondern auch bei anderen Erregern akuter Atemwegsinfektionen“, sagte Laumann der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Um im Winter optimal geschützt zu sein und die Gesundheitssysteme nicht zu überlasten, sollten die Menschen auch die verfügbaren Impfungen nutzen. Dies gilt insbesondere für Personen, für die die Ständige Impfkommission eine Impfung empfiehlt. Im Falle von Corona und Influenza sind dies Personen ab 60 Jahren oder mit Vorerkrankungen sowie medizinisches und pflegerisches Personal. Den Empfehlungen zufolge soll die Auffrischungsimpfung gegen COVID-19 zwölf Monate nach der letzten Impfung bzw. Erkrankung erfolgen.

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen nimmt zu

Laut Landesgesundheitsamt meldete Nordrhein-Westfalen in der KW 43 bis Ende Oktober 3.016 Coronavirus-Fälle, in der KW 50 waren es 5.265 Fälle. (Stand: 18. Dezember). Allerdings dürfte die Dunkelziffer deutlich höher liegen. Die Sieben-Tage-Inzidenzrate stieg auf 29,03 und lag damit über der höchsten Inzidenzrate von 13,8 seit dem Auslaufen der COVID-19-Schutzmaßnahmen im April dieses Jahres.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums verfügen knapp 80 % der Bevölkerung NRWs über eine Grundimmunität mit dem Coronavirus-Impfstoff, zwei Drittel haben eine Auffrischungsimpfung und 19 % eine weitere Auffrischungsimpfung erhalten. Die Impfraten sollen das ganze Jahr über weitgehend unverändert geblieben sein. Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass die Impfraten in Nordrhein-Westfalen durchweg über dem Bundesdurchschnitt liegen. Seit Oktober ist die Zahl der Impfungen wieder gestiegen. Allein im Oktober und November wurden in Nordrhein-Westfalen 720.680 Menschen gegen das Coronavirus geimpft.

GP: Je früher, desto besser

Allerdings zeigt der Westfälisch-Lippe-Hausärzteverband derzeit eine „gewisse Zurückhaltung“ gegenüber der Corona-Impfung, während die Nachfrage nach Grippeimpfstoffen vergleichbar mit den Vorjahren sei. Vorsitzender Lars Rettstadt sagte: „Objektive Informationen über die Notwendigkeit und den zusätzlichen Schutz vor aktuellen Varianten sind besonders für Risikogruppen hilfreich.“ Für die COVID-19-Auffrischungsimpfung gilt der Grundsatz: „Je früher, desto besser, denn die Impfung dauert 10.“ bis zu 14 Tage, um Schutz zu bieten.“

Eine ähnliche Situation beobachtete der Hausärzteverband Nordrhein. Zu Beginn dieser Saison gab es einen Anstieg der zweiten COVID-Auffrischungsimpfungen. Allerdings waren die Auswirkungen in der Altersgruppe der über 60-Jährigen selbst im Vergleich zur Grippeimpfung nicht so groß wie erwartet. „Wir merken aber auch, dass immer mehr junge Menschen eine Grippeimpfung in der Praxis fordern“, sagte Verbandspräsident Oliver Finken. „Die Pandemie hat die jüngeren Generationen für das Impfen sensibilisiert. Wir spüren, dass die Menschen den Ratschlägen zunehmend folgen und sich daran halten. Dies ist wichtig, um Impfmüdigkeit zu vermeiden.“

Funken sagte, dass mit der aktuellen Infektionswelle auch die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus steige. Allerdings liegen die gemeldeten Zahlen immer noch deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Dies liegt daran, dass nicht flächendeckend getestet wird und daher nicht alle Infektionen gemeldet werden. „Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Erkrankten zu Beginn des Jahres weiter steigen wird“, sagte Finken. „Wie jedes Jahr wird die Grippewelle im Januar/Februar kommen.“

Weitere Ansprüche wegen Impfschäden

Die Zahl der Anträge auf Anerkennung von Schäden durch Covid-Impfungen hat sich in diesem Jahr bisher mehr als verdoppelt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gingen bei den Behörden in Nordrhein-Westfalen bisher 1.861 Anträge ein. Mit Stand Dezember 2022 sind noch etwa 830 Bewerbungen übrig. Bisher wurden 92 Anträge bewilligt und 427 abgelehnt. Der für Rheinland und Westfalen-Lippe zuständige Regionalverband bearbeitet derzeit 1.289 Anträge. In 53 Fällen wurden die Anträge von den Betroffenen zurückgezogen. Die Erkennungsquote liegt bei knapp fünf Prozent. Bisher sind beim Sozialgericht 57 Rechtsstreitigkeiten anhängig.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gehören zu den am häufigsten genannten Impfschäden Sinusvenenthrombose, Müdigkeit, Guillain-Barre-Syndrom und Myokarditis. Nach Angaben des Ministeriums wurden bisher nur sehr wenige Anträge abgeschlossen oder erhielten positive Entscheidungen, da das Gremium sehr begrenzt ist. In den meisten Fällen ist ihr Fachwissen jedoch integraler Bestandteil der Entscheidungsfindung. Darüber hinaus verfügt die Wissenschaft derzeit über ein unvollständiges Verständnis der zuverlässigen Zusammenhänge zwischen der COVID-19-Impfung und einzelnen klinischen Manifestationen. Wöchentliche Infektionsmeldungen von staatlichen Gesundheitszentren

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Quelle: www.stern.de

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