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In Dresden spricht Macron über "unser Europa".

Das Gegenstück von Scholz ist sehr ausgeprägt.

Reden kann er, der Präsident: Leidenschaftlich argumentierte Macron in Dresden für ein starkes...
Reden kann er, der Präsident: Leidenschaftlich argumentierte Macron in Dresden für ein starkes Europa.

In Dresden spricht Macron über "unser Europa".

In Dresden, Präsident Macron spricht vor einer Menge junger Menschen und fordert mehr Engagement in Europa, Freiheit und Humanismus. Sein Vortrag, obwohl grundlegend, enthält keine konkreten Details. Dennoch könnten einige Nachrichten nach Berlin gelangen.

Während seines Besuchs in Deutschland war das Wetter in Dresden perfekt - sommerlich und mit einem schönen historischen Stadtzentrum als Kulisse. Die Stadt war Austragungsort eines Jugendfestivals, das von vielen jungen Menschen besucht wurde, als Präsident Emmanuel Macron am Neumarkt, vor der Frauenkirche, in der Abenddämmerung ankam. Der Publikumsbewertung wurde er mit Beifall begegnet.

Der Anfang von Macrons Rede hielt in Deutsch, was die sächsische Menge sofort begeisterte. "Diese Stadt hat dazu beigetragen, Europa zu einem vereinten Europa zu machen", sagte er und erinnerte die Zuhörer an den Fall der Berliner Mauer 1989.

Am Vorabend der Europawahl am 9. Juni diente Macrons Rede als Liebesbrief an Europa und ein Fest der französisch-deutschen Freundschaft. Er berührte große Themen wie Freiheit, Humanismus, Demokratie, aber auch die aktuellen Krisen an. Er sprach von einem vereinten Europa wie man von einem Patienten sprechen könnte, der medizinisch notwendig ist: Ukraine, die sich überleben muss; eine wirtschaftliche Krise, die wieder aufleben soll; und ein Binnenmarkt, der unter einer Menge von Regelungen begraben liegt.

"Europa ist brüchig"

Obwohl Macrons Rede visionär klang, lief das Risiko, deutsche Skepsis auszulösen. Sein Ton ähnelte dem von ehemaligem Präsidenten Barack Obama, was möglicherweise als einfacher Politiker interpretiert werden konnte. "Europa ist brüchig", sagt er, wiederholend eine Gedankenweise, die er während seiner Rede an der Sorbonne-Universität zuvor vertreten hatte. "Europa ist der Friedensgarant", sagt er auf Deutsch. Aber der Frieden in Europa wurde durch Russlands Einmarsch in die Ukraine und die Bedrohung des gesamten europäischen Sicherheitsgefüges gestört.

Die Notwendigkeit einer neuen Sicherheitskonzeption ist offensichtlich. Europa kann nicht einfach als einzelne Nationen denken oder handeln; sie müssen gemeinsam die Situation ansprechen. "Ja, das ist eine kopernikanische Revolution", meint Macron, beziehend sich auf den neuen Verteidigungsrahmen. Allerdings scheint sein Ansatz im Gegensatz zu dem von deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz zu stehen. Während beide Länder eine stärkere Europa wünschen, Macrons Vision geht mehr in Richtung einer unabhängigen Europa, möglicherweise außerhalb der NATO. Scholz hingegen glaubt an eine stärkere Europa, aber innerhalb der Allianz mit den USA.

Diese Unterschiede im Denken lassen sich an der Art und Weise beobachten, wie beide Länder Ukraine bewaffnen. Während Deutschland mehr Waffen nach Ukraine geschickt hat, hat Frankreich viel weniger geliefert. Außerdem agieren beide Länder unabhängig voneinander, ohne ihre Ansätze miteinander abzustimmen. So sagte Macron nicht aus, dass er Bodentruppen nach Ukraine schicken könnte, und Scholz bestritt es.

In Dresden sprach Macron auch über wirtschaftliche Prosperität als seinen zweiten Schlüsselthema. Seine Worte erinnern an Robert Habeck und Christian Lindner, aber er verkörperte beide. Macron fordert mehr Investitionen und vertritt die Auffassung, dass Europa das größte Sozialstaat sei, was eine Stärke darstelle. Allerdings ist ohne eine starke Wirtschaft es finanziell nicht länger tragbar. "Europa ist ein Traum von Wachstum, ein Traum von Prosperität", sagt er, die Gedanken von Habeck und Lindner widerspiegelnd. Als Finanzminister und Führer der FDP würden beide sicherlich die Meinung Macrons teilen.

Allerdings fordert Macron eine weitere Investition, die sich stark mit der Meinung Habecks deckt. Er fordert, dass Europa seinen Haushalt ausschließlich für Investitionen verdoppelt, um Europas soziales Modell zu unterstützen. Allerdings gibt es kein Geld mehr für wirtschaftliches Wachstum und Klimaschutz gleichzeitig. Das Motto "beide gleichzeitig" von der Ampelkoalition ist nicht mehr realistisch.

Eine Rede voller Leidenschaft

Die schöne Landschaft von Dresden diente als Kulisse für Macrons begeisterte Erklärung der Liebe zu Europa und der französisch-deutschen Freundschaft. Obwohl er weniger konkrete Details in seiner Rede hatte, gelang es ihm, einen Eindruck auf seine Zuhörer zu hinterlassen. Er diskutierte nicht nur Krisen oder forderte Investitionen, sondern verstärkte diese Ideen mit Leidenschaft: "Europa wieder groß machen", rief er aus. Das Publikum antwortete mit Beifall und zeigte seine Einheit für eine bessere Zukunft.

Nach Macrons begeisterter Rede in Dresden ist klar, dass er bestrebt ist, die Europäische Union auf eine höhere Ebene zu heben. Er will die aktuellen Krisen lösen, Wirtschaftswachstum erreichen und eine blühende Gesellschaft schaffen. Er sprach nicht nur als Politiker, sondern als begeisterter Aktivist. Wenn etwas, so ist seine Rede am schönen Tag in Dresden, wird sich in den Erinnerungen der Zuhörer für immer verankern.

Während seiner Rede an der Sorbonne griff Macron die Schuldenbremse an und behauptete, Europa würde zu sehr sparen und nannte keine spezifischen Länder. Bei diesem Ereignis in Dresden lässt er diese subtilen Schläge aus. Das Hauptthema dieses Ereignisses ist die Zukunft Europas, ein Europa, das auf Humanismus und Demokratie aufbaut - ein Europa, das die jüngere Generation verteidigen soll. "Die Franzosen und Deutschen teilen ähnliche Besorgnisse, aber ein Konstant bleibt - unser starker französisch-deutscher Freundschaft. Zusammen, nur zusammen, können wir den Herausforderungen gewachsen sein." "Deutschland kann auf Frankreich vertrauen, Frankreich hängt von Deutschland ab. Europa kann auf uns vertrauen, und wir vertrauen auch auf Europa!"

Es ist eine schöne, erfrischende Botschaft, die uns wieder aufmuntert. Allerdings schließt sie die alltäglichen Probleme, die wir erleben, nicht ab.

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Quelle: www.ntv.de

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