Hunderte Gefangene vorzeitig entlassen
Das deutsche Justizministerium zeigt Gnade, zumindest ein wenig Gnade. Hunderte Gefangene wurden vorzeitig entlassen und durften Weihnachten zu Hause feiern. Allerdings gibt es Grenzen für die Amnestie – letztes Jahr war die Amnestie sogar noch größer.
Mehr als 670 Häftlinge in Deutschland wurden vorzeitig entlassen und können Weihnachten zu Hause feiern. Dieses Mal dürften jedoch deutlich weniger Menschen von der sogenannten Weihnachtsamnestie profitieren. Mehrere Bundesländer meldeten weniger Entlassungen als vor einem Jahr. In jedem Fall könnten vor Jahresende entlassene Häftlinge von der Weihnachtsamnestie profitieren.
Einige Gefangene lehnten jedoch eine vorzeitige Entlassung ab und verbrachten Weihnachten lieber im Gefängnis. In Niedersachsen etwa stellten sich nach Angaben des Justizministeriums in Hannover vier Häftlinge. Die meisten Entlassungen gab es wie im vergangenen Jahr im Bundesland Baden-Württemberg. Anfang November durften dort etwa 200 Männer und Frauen das Gefängnis verlassen.
So verteilt es sich auf ausgewählte Bundesländer: In Hessen wurden mindestens 93 Häftlinge vorzeitig entlassen. In Rheinland-Pfalz gab es 77 Häftlinge, in Schleswig-Holstein 31, in Brandenburg 29 und in Hamburg 31. In Berlin wurden 90 Gefangene freigelassen – die endgültige Höhe einer Weihnachtsamnestie steht noch nicht fest. Nach Angaben der Senatsverwaltung für Justiz in Berlin soll der Gesetzentwurf Anfang 2024 veröffentlicht werden.
Auch die Häftlinge in Sachsen bleiben hoffnungsvoll: Die Dresdner Behörden haben angekündigt, dass die Tore möglicherweise früher als erwartet an Heiligabend für mehr Häftlinge geöffnet werden. Seit Mitte November wurden 19 Erwachsene vorzeitig entlassen. Die meisten Bundesländer informieren über Weihnachtsamnestien. Bayern wird zum Jahresende grundsätzlich keine Amnestien erlassen und Thüringen will keine Daten vor Neujahr veröffentlichen. Auch Nordrhein-Westfalen hat noch keine Statistiken vorgelegt.
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Im vergangenen Jahr wurden landesweit mehr als 1.000 Menschen vorzeitig entlassen. Christmas Amnesty hat eine andere Idee: „Eine vorzeitige Entlassung zu Weihnachten soll ihnen die Wiedereingliederung in die Gesellschaft erleichtern“, sagte Baden-Württembergs Justizministerin Marion Gentges (CDU).
Der hessische Justizminister Roman Poseck (CDU) sagte: „Außerdem sollen Gefangene die Möglichkeit haben, Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen, Beratungsstellen aufzusuchen und mit den Behörden Kontakt aufzunehmen, damit der Kontakt aufgrund von Feiertagen nicht erschwert oder unmöglich wird.“ Die Anforderungen sind streng: Anspruchsberechtigt sind nur Insassen, die im Gefängnis keine negativen Auswirkungen hatten und keine langen Haftstrafen verbüßt haben. Jetzt vorzeitig entlassene Gefangene sitzen häufig wegen Straftaten wie Diebstahl, Drogendelikten oder Beleidigungen im Gefängnis.
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Quelle: www.ntv.de