Tarife - Höhere Löhne und variablere Arbeitszeiten in der Stahlindustrie
In der ostdeutschen Stahlindustrie einigten sich IG Metall und Arbeitgeber auf einen neuen Tarifvertrag, der neben Lohnerhöhungen und Inflationsprämien auch variablere Arbeitszeiten vorsah. Die Steel Employers Association kündigte am Montag an, dass sie den Arbeitnehmern im nächsten Jahr einen Inflationsausgleich in Höhe von insgesamt 3.000 US-Dollar zahlen werde. Für Praktikanten ist die Bezahlung etwas niedriger. Ab Januar 2025 steigen die Löhne für alle Arbeitnehmer um 5,5 %.
Der Tarifvertrag enthält Vereinbarungen zur Sicherung der Beschäftigung von rund 8.000 Arbeitnehmern in der ostdeutschen Stahlindustrie. Bei sinkendem Bedarf an Arbeitskräften kann die Regelarbeitszeit von 35 Stunden um bis zu drei Stunden verkürzt werden. Es sieht außerdem vor, dass die individuelle Arbeitszeit auf 33,6 Stunden verkürzt wird und ein teilweiser Lohnausgleich gewährt wird.
Reiner Blaschek, Präsident des Arbeitgeberverbands Stahl, sagte: „Individuelle Arbeitszeitregelungen ermöglichen den Arbeitnehmern mehr Flexibilität, ohne im Widerspruch zu den Unternehmensinteressen zu stehen.“ Wichtig ist uns, dass dafür in der Regel kein Lohnausgleich gezahlt wird.“
IG-Metall-Verhandlungsführer Dirk Schulze zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit erhalten Arbeitnehmer mehr Geld und mehr Arbeitsplatzsicherheit. „Dieser Kompromiss stellt dar, was jetzt möglich ist.“
Die nordwestdeutsche Stahlindustrie hat sich zuvor in einem Tarifvertrag erstmals innerhalb der Branche auf Arbeitszeitregeln für den bevorstehenden Übergang zur Klimaneutralität geeinigt. Führt die geplante Transformation dazu, dass weniger Arbeitskräfte benötigt werden, sollten Tarifverträge gelten, die Beschäftigung garantieren.
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Quelle: www.stern.de