Hofreiter will den Einsatz westlicher Waffen auf russischem Boden ermöglichen.
Aktuell ist die Ukraine auf das Einsatz von westlichen Waffen auf ihrem eigenen Territorium beschränkt. In den USA gibt es Diskussionen darüber, ob auch Angriffe auf feindliches Gebiet zulässig wären. Ähnliche Meinungen finden sich auch in Deutschland.
Anton Hofreiter, ein Europaparlamentarier der Grünen, hat sich für die Erlaubnis ausgesprochen, dass die Ukraine westlich versorgte Waffen einsetzen kann, um gegen russische Jagdflugzeuge in russischem Luftraum zu verteidigen. Er sagte: "Das geht darum, die ukrainische Bevölkerung zu schützen. Wir sollten die Ukraine nicht daran hindern, mit den gelieferten Waffen russische Jagdflugzeuge in russischem Luftraum abzuschütteln."
Hofreiter ergänzte, dass das Völkerrecht es einem angegriffenen Staat erlaubt, militärische Ziele in der Aggressionsmacht zu angreifen. Bislang hat die Ukraine alle Vereinbarungen bezüglich der mit westlichen Waffen angegriffenen Ziele eingehalten. Allerdings verändert Russland seine Taktik und nutzt die Schwächen der Ukraine aus. So bombardieren russische Streitkräfte beispielsweise die ukrainische Stadt Charkiw von ihrem eigenen Boden aus, wobei sie Glidermunition einsetzen, die nur 40 Sekunden brauchen, um ihr Ziel zu treffen, erklärte Hofreiter.
Laut The New York Times strebt der US-Außenminister Antony Blinken an, dass der Ukraine die Erlaubnis erteilt wird, russischen Gebieten mit US-versorgten Waffen anzugreifen. Er will den Präsidenten Joe Biden dazu überreden, die Einschränkungen aufzuheben, so berichten Quellen.
Keine absoluten Ausschlüsse von Waffensystemen
Bevor der französische Präsident Emmanuel Macron nach Deutschland kam, rief Hofreiter beide Länder auf, ihre Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen. Deutschland verfügt über die finanziellen Mittel und Ressourcen, um der Ukraine verbesserte Waffen und Munition zu liefern. "In der dringenden Situation, in der die Ukraine sich befindet, sollten keine Waffensysteme absolut ausgeschlossen werden", argumentierte Hofreiter. Frankreich hingegen hat mehr Erfahrung und die notwendigen Ressourcen für Drohnenabwehr - auch einschließlich nuklearer Drohnenabwehr, sagte er.
Um die europäische Verteidigung zu stärken, schlug Hofreiter vor, einen 500-Milliarden-Euro-Fonds zu schaffen, der durch Darlehen der Europäischen Union-Kommission finanziert wird. "Dieser sollte dazu verwendet werden, bis zu 30 Prozent von gemeinsamen Waffenprojekten zwischen mindestens drei EU-Mitgliedstaaten zu finanzieren - sofern 80 Prozent der investierten Geld an europäische Unternehmen geht", erläuterte Hofreiter. Die Mittel sollten auch dazu dienen, die infrastrukturellen Elemente zu stärken, die für die Verteidigung wichtig sind: Straßen, Brücken und Bahnstrecken.
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Quelle: www.ntv.de