Haushaltsausschuss will Arbeitsplätze durch Waffengeschäfte sichern
Die Depots der Bundeswehr sind leer und Politiker beklagen sich über die Nachfrage Kiews nach Waffen. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages will das ändern und bestellt in großem Stil Waffen und Munition. Das sichert auch Arbeitsplätze. Vor allem ein Flugobjekt hat Kritik auf sich gezogen.
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat grünes Licht für mehrere Rüstungsgroßprojekte im Wert von mehr als sechs Milliarden Euro gegeben. Wie bei einem Treffen von Fachpolitikern bekannt wurde, gehören dazu die Beschaffung von so genannten leichten Kampfhubschraubern und Raketen für die Luftverteidigung.
Auch ein Rahmenvertrag über die Produktion und Lieferung von bis zu 350.000 Stück Munition für Artilleriegeschütze des Kalibers 155 mm passierte den Ausschuss. Insgesamt gibt es acht Projekte, darunter verschlüsselte Telefone, Sonix-Unterwasserpositionsanzeigesysteme (ULD) und Schneefahrzeuge.
Das größte Projekt ist die Herstellung und Lieferung von 500 Flugkörpern für das Luftabwehrsystem Patriot mit einem Auftragswert von rund 3 Milliarden Euro. Ein relativ kleines Projekt ist der Ersatz von Flugkörpern für das an die Ukraine gelieferte Luftabwehrsystem IRIS-T. Der Gesamtbetrag beläuft sich auf rund 2,6 Milliarden Euro und ist für die Beschaffung von bis zu 82 leichten Kampfhubschraubern vorgesehen.
Bundesrechnungshof beanstandet Hubschrauber
Das Nachrichtenportal Business Insider hatte am Vortag berichtet, dass der Bundesrechnungshof den Kampfhubschrauber-Deal mit Airbus kritisiert hat. Er reagierte damit auf die Finanzierung und bemängelte die Einschränkungen der Hubschrauber in Bezug auf Kampffähigkeit, Standzeit, Selbstbewusstsein, Ausdauer und Schutz der eigenen Truppen.
Der FDP-Haushaltspolitiker Carsten Klein sagte, die Entscheidung des Ausschusses für die Beschaffung von leichten Kampfhubschraubern und die Wiederaufnahme der Produktion von Patriot-GEM-T-Raketen in Deutschland werde die deutsche Wirtschaft nachhaltig stärken und Arbeitsplätze sichern. Klein: "Das ist eine besonders gute Nachricht für den Industriestandort Bayern, denn die Hubschrauber werden in Donauwörth und die Patriots in Schrobenhausen gefertigt."
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Quelle: www.ntv.de