Händler senken die Zuckerpreise deutlich
Der Zucker-Markt hat in letzter Zeit drastische Veränderungen erlebt, wobei die Preise stark gesunken sind. Weltweit sind Preisabnahmen von bis zu einem Drittel zu verzeichnen, was bei Südzucker, einem großen Konzern, die Überarbeitung der jährlichen Ziele erforderlich macht. Das im SDax gelistete Unternehmen hat seine Prognose für das am Februar 2025 endende Jahr deutlich gesenkt und erwartet nun einen Verlust im Zuckersegment.
Südzucker kämpft mit einem Überangebot an Zucker auf dem europäischen Markt und einem Rückgang der globalen Preise. Doch das ist gute Nachricht für Verbraucher, denn Discounter wie Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka und Netto senken die Preise. So kostet eine 1-kg-Packung, die früher 1,49 Euro kostete, nun nur noch 89 Cent. Ähnliche Preisreduzierungen werden auch bei Kaufland und Lidl angekündigt, während Rewe, Penny und Norma folgen. Sogar andere Zuckerprodukte wie Puder- und Gelee-Zucker könnten bald billiger werden.
In den letzten Jahren hat Deutschland eine signifikante Zunahme der Lebensmittelpreise erlebt, wobei Zucker besonders betroffen war. Im August 2024 war eine Zuckerpackung um über 82 % teurer als vor vier Jahren. Dieser Preisanstieg war hauptsächlich auf höhere Energiekosten, Materialkosten und Lohnkosten zurückzuführen, wie die deutsche Zuckerindustrie angibt. Im Dezember 2023 erreichte der durchschnittliche Zuckerpreis auf dem europäischen Inlandsmarkt einen Rekord von 856 Euro pro Tonne.
Die aktuelle Preisentwicklung wird von Ölpreisen und den Zuckerrohrernteaussichten in Ländern wie Brasilien, Thailand und Indien beeinflusst. Laut dem Landwirtschaftsportal Agrarheute ist der Zuckerpreis an der Londoner Terminbörse im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel gesunken und liegt derzeit bei 520 Dollar pro Tonne oder 469 Euro.
Dieser Preisrückgang bedeutet einen Rückgang der Einnahmen für Südzucker. Das Unternehmen erwartet nun einen Umsatz zwischen 9,5 und 9,9 Milliarden Euro, gegenüber der bisherigen Prognose von 10 bis 10,5 Milliarden Euro. Auch das EBITDA wird nun zwischen 550 und 650 Millionen Euro erwartet, wobei die Obergrenze kaum die Hälfte des Vorjahresergebnisses erreicht.
Das Unternehmen erwartet nun in der zweiten Jahreshälfte einen Verlust im Zuckersegment, im Gegensatz zur bisherigen Prognose eines Gewinns zwischen 200 und 300 Millionen Euro. Im zweiten Quartal, das im August endete, sank der vorläufige Umsatz von Südzucker leicht unter das Vorjahresniveau auf rund 2,5 Milliarden Euro. Das EBITDA halbierte sich auf 190 Millionen Euro, und das operative Ergebnis sank um fast zwei Drittel auf 115 Millionen Euro. Die endgültigen Zahlen für das zweite Quartal werden am 10. Oktober veröffentlicht.
Obwohl der Rückgang der globalen Zuckerpreise zu einem Rückgang der Einnahmen für Südzucker führt, profitieren Verbraucher von niedrigeren Zuckerpreisen. Daher haben Discounter wie Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka und Netto den Preis einer 1-kg-Zuckerpackung von 1,49 Euro auf 89 Cent gesenkt.