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Grünes Licht für den schnelleren Ausbau von Stromleitungen

Um den im Norden produzierten Ökostrom in den Süden zu bringen, werden funktionierende Leitungen benötigt. Der Bundestag hat jetzt den schnelleren Ausbau beschlossen. Die Kosten: fast 47 Milliarden Euro.

Der Bundestag gibt grünes Licht für den schnelleren Ausbau der Stromtrassen.
Der Bundestag gibt grünes Licht für den schnelleren Ausbau der Stromtrassen.

Ökostrom von Nord nach Süd - Grünes Licht für den schnelleren Ausbau von Stromleitungen

Um die Energiewende voranzutreiben, werden Kraftleitungen schneller aufgebaut. Dieser Schritt ermöglichte der Deutsche Bundestag am Freitag durch eine gesetzliche Änderung. Folglich soll die Ausbau von zwei Leitungen, die grüne Elektrizität aus Norddeutschland ins Süden transportieren sollen, beschleunigt werden. Genauer handelt es sich um neun Leitungen, die jetzt in den bundesweiten Anforderungsplan aufgenommen und schneller gebaut werden sollen. Genau dann, wann die Bauarbeiten beginnen können, hängt von den Plänen der Bundesnetzagentur und der Übertragungsnetzbetreiber ab.

Strom kommt schneller nach Süden und Westen

Mit der nun beschlossenen Änderung handelt es sich um neun Autobahnen des Stroms, die als Untergrundkabel geplant sind, erklärte SPD-Energieminister Markus Hümpfer im Bundestag. Diese gehören zum sogenannten Nord-Ost-Link, der Elektrizität aus Schleswig-Holstein nach Mecklenburg-Vorpommern transportiert, und dem Rhein-Main-Link. Letzterer soll in Zukunft bessere Leitungen für die Energie aus Niedersachsen ins Süden bieten.

Kosten für Stromkunden steigen möglicherweise

Die Ausbaukosten der Leitungen werden nach dem Entwurf des Gesetzes auf rund 47 Milliarden Euro geschätzt. Zusätzlich könnten Stromkunden ihre Kosten steigen lassen. Laut Entwurf sollen die Netzgebühren, die allen Stromkunden aufgeprägt werden, um etwa 80 Euro pro Jahr mehr betragen. Grüne Politikerin Ingrid Nestle sieht diese Auswirkung durch Kosteneinsparungen anderswo ausgeglichen. "Wir alle werden stark davon profitieren", erzählte Nestle der Nachrichtenagentur dpa. Die zusätzlichen Kosten durch Netzgebühren werden durch Kosteneinsparungen aufgefangen, da es weniger Energieengpässe geben und der Einsatz von "teureren fossilen Kraftwerken" beschränkt wird. Die meisten Haushalte - insbesondere solche mit niedrigen Einkommen - werden von der Preissteigerung nicht betroffen, versicherte Nestle.

Der FDP-Abgeordnete Lukas Köhler erwartet, dass die Netzausbau maßgeblich zu einer sicheren Stromversorgung im Langzeitbereich "kostengünstig" beiträgt.

Neben den neuen Leitungen sollte der Bundestag am Freitag mit weiteren gesetzlichen Änderungen zur Erweiterung erneuerbarer Energien besprechen. Gespräche über umfassende Regelungen für die Umsetzung eines entsprechenden EU-Richtlinien in nationales Recht sollten stattfinden. Laut Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums wurde diese Diskussion jedoch auf eine "spätere Zeit" vertagt.

Der bundesweite Anforderungsplan wird neun Leitungen umfassen, um grüne Elektrizität schneller von Norden nach Süden transportieren zu können. Diese Leitungen gehören zum Nord-Ost-Link- und Rhein-Main-Link-Projekt, das die Energieflüsse aus Niedersachsen ins Süden verbessern soll. Die Kosten für die Ausbaukosten der Netzgebühren für Stromkunden betragen etwa 80 Euro pro Jahr mehr, aber die Kosteneinsparungen durch reduzierte Energieengpässe und beschränkte Nutzung fossiler Kraftwerke werden ausgeglichen sein. Die Bundesnetzagentur und die Übertragungsnetzbetreiber bestimmen den Zeitplan für den Baubeginn. Mit dieser Entscheidung in Berlin kann die Energiewende-Netzausbau schnellstmöglich beginnen. Je früher der Rhein-Main-Link in Betrieb ist, desto wirksamer und kostengünstiger wird die Stromversorgung im Langzeitbereich für deutsche Haushalte.

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