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Grüne Partei stimmt dem Antrag von Pistorius auf Schuldenerlass zu.

Mögliches Verbot von Waffen.

Wenn nicht mehr Geld fließt, befürchtet Pistorius (rechts) einen "Waffenstillstand". Doch Lindner...
Wenn nicht mehr Geld fließt, befürchtet Pistorius (rechts) einen "Waffenstillstand". Doch Lindner tritt auf die Bremse.

Grüne Partei stimmt dem Antrag von Pistorius auf Schuldenerlass zu.

In der Ampelkoalition zeichnet sich ein Streit über den Vorschlag von Verteidigungsminister Pistorius ab, die Schuldenbremse für Rüstungsprojekte auszusetzen. Dies stößt auf den Widerstand der FDP, angeführt von Finanzminister Lindner. Unterstützung findet der SPD-Abgeordnete jedoch bei den Grünen.

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Agnieszka Brugger, hat sich hinter den Vorschlag von Verteidigungsminister Pistorius gestellt, die Rüstungsausgaben von der Schuldenbremse auszunehmen. Brugger kritisierte in diesem Zusammenhang die FDP: "Pistorius hat Recht. Es herrscht Krieg auf unserem Kontinent. Wir müssen als Gesellschaft widerstandsfähiger und defensiver werden gegen die hybriden Angriffe, die es bereits gibt."

Dabei geht es nicht nur um militärische Fragen, sondern auch um IT-Sicherheit, Diplomatie und Zivilschutz, was die Notwendigkeit eines Sicherheitsbudgets unterstreicht. "Ohne mehr Geld werden wir unseren Frieden, unsere Sicherheit und unsere Freiheit nicht wirksam schützen können", erklärt Brugger. "In diesen gefährlichen Zeiten ist die Schuldenbremse ein Sicherheitsrisiko", fügt sie hinzu. "FDP und CDU/CSU geben nur Lippenbekenntnisse zur Forderung nach mehr Sicherheit ab, eine Antwort darauf, wie sie diese finanzieren wollen, haben sie nicht."

Lindner setzt auf Umschichtungen und Wirtschaftsförderung

Finanzminister Christian Lindner reagierte schnell auf den Pistorius-Vorschlag der SPD. "Pistorius bietet nur die Möglichkeit, Sicherheit durch Schulden zu schaffen und die Bürgerinnen und Bürger mit ständigen Zinsverpflichtungen zu belasten", kommentierte er. "Die effektivere Lösung ist die Umschichtung von Mitteln in unserem umfangreichen Landeshaushalt und die Ankurbelung der Wirtschaft."

Entwicklungsministerin Svenja Schulze, eine SPD-Kollegin, stellte sich in dem Streit auf die Seite von Pistorius. In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" kritisierte sie Lindner: "Lindners alleinige Fokussierung auf Sparmaßnahmen geht an der Komplexität der globalen Situation, in der wir uns befinden, vorbei. Ich bin froh, dass Pistorius Lösungsansätze für die finanziellen Aufgaben vorschlägt, vor denen wir als Bundesregierung stehen."

Schulze wies zudem darauf hin, dass ihr Haushalt durch den Vorschlag von Pistorius erheblich angepasst werden müsse, um Kürzungen zu vermeiden.

Kritik der CDU/CSU

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johann Wadephul, unterstützt den Vorschlag von Pistorius nicht, die Verteidigungsausgaben von der Schuldenbremse im Grundgesetz auszunehmen. "Ich halte das für den falschen Ansatz", sagte er. "Bei Haushaltsberatungen geht es um politische Verhandlungen, nicht um juristische Argumente. Man könnte argumentieren, dass Mittel für die Grundsicherung verfassungsrechtlich geboten sind." Wadephul meinte auch, Pistorius müsse seine Reputation nutzen, um die Bundeswehr politisch voranzubringen.

Pistorius äußerte in New York seine Bedenken, dass im Jahr 2028 das Sondervermögen für die Bundeswehr mit rund 100 Milliarden Euro erschöpft sein wird und es zu einem "Rüstungsstopp" kommen könnte, wenn nicht zusätzliche Mittel bereitgestellt werden. Er fordert bereits für das kommende Jahr eine Erhöhung des regulären Verteidigungsetats. "Es wird keine einfache Antwort auf die Frage geben, woher die Mittel kommen sollen, um die Lücke zu schließen", so Pistorius.

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Quelle: www.ntv.de

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