Grundlegende Bedingungen für den Schutz von Kindern bleiben unerfüllt, sagt Lindner.
In der Ampelkoalition gibt es eine anhaltende Debatte über die geplante Kinderversicherungsinitiative. Die jüngsten Äusserungen des FDP-Vorsitzenden deuten darauf hin, dass diese Debatte wohl nicht so bald enden wird. Er ist aber nicht der Einzige, der Bedenken äußert. Trotz der Kritik hält Familienministerin Paus an ihrem Vorstoß fest.
Bundesfinanzminister Christian Lindner stellt die Kindergrundsicherung weiterhin in Frage und hält Sprachförderung und bessere Arbeitsplätze für Eltern für die wirksamsten Mittel gegen Kinderarmut. In einem Gespräch mit der Funke Mediengruppe betonte Lindner, dass an den Vorschlag zwei wesentliche Bedingungen geknüpft seien: weniger Bürokratie und mehr Arbeitsanreize. "Jetzt ist von 5.000 neuen Beamten die Rede", so der FDP-Vorsitzende, "das könnte 70.000 Menschen davon abhalten, sich für eine Arbeit zu entscheiden.
Lindner fordert, im parlamentarischen Verfahren zu prüfen, ob die politischen Bedingungen erfüllt werden können. Er betont, dass Elternarmut in der Regel die Hauptursache für Kinderarmut sei, wobei auch Migranten eine Rolle spielten. Lindner sieht in besseren Kindertagesstätten, schulischer Förderung, Sprachförderung und Elternjobs die wichtigsten Hebel zur Bekämpfung von Kinderarmut.
Zweifel bei FDP und SPD, Grüne bleiben hartnäckig
Die Initiative zur Kindergrundsicherung wird derzeit im Parlament beraten. Am Donnerstag trafen sich die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden von SPD, Grünen und FDP, um das Thema zu diskutieren. Dabei gab es zwar Fortschritte, eine vollständige Lösung wurde aber nicht erreicht.
Die Koalitionspartner haben sich in ihrem Pakt auf die Einführung einer Kindergrundsicherung geeinigt. Vor allem die Grünen machen sich für diese Reform stark, da sie als ihre soziale Schlüsselinitiative gilt. Mit der Reform sollen bestehende Leistungen wie Kindergeld, Bürgergeld für Kinder und Kinderzuschlag zusammengeführt werden.
Der Gesetzentwurf zum Basis-Kindergeld wurde bereits im vergangenen Herbst vom Kabinett beschlossen. Innerhalb der Koalitionsparteien SPD und FDP gibt es erhebliche Bedenken hinsichtlich der Einzelheiten des Vorschlags. Dabei geht es vor allem um die Umsetzung, die notwendige Personalausstattung und die möglichen Anreize für das neue System. Dennoch hofft Bundesfamilienministerin Lisa Paus auf eine Umsetzung zum 1. Januar 2025.
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Quelle: www.ntv.de