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Große Menschenmenge protestiert erneut gegen den Nakba-Tag in Berlin

Einzelne Festnahmen

Seit dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 finden in Berlin...
Seit dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 finden in Berlin wöchentlich Demonstrationen statt.

Große Menschenmenge protestiert erneut gegen den Nakba-Tag in Berlin

Über 6.000 Menschen gehen in Berlin zu einer weiteren Kundgebung anlässlich des palästinensischen Nakba-Gedenktags auf die Straße. Der Protest bleibt im Wesentlichen gewaltfrei, obwohl einige Feuerwerkskörper geworfen und verbotene Parolen skandiert werden. Etwa 500 Polizeibeamte sind vor Ort.

Erneut hat sich eine große Menschenmenge in Berlin versammelt, um den palästinensischen Nakba-Tag zu feiern. Die Polizei schätzt die Zahl der Teilnehmer auf etwa 6.200 Demonstranten. Die Zahl schwankte jedoch aufgrund der An- und Abreise von Personen, die die Veranstaltung verließen. Ursprünglich war man von 2.000 Demonstranten ausgegangen. Die Polizei ging immer wieder gegen Demonstranten vor, und es gab Berichte über das Werfen von Feuerwerkskörpern und das Zünden von Pyrotechnik. Der Protestmarsch wurde deshalb mehrfach unterbrochen. Der Lautsprecherwagen, der an der Spitze des Marsches stand, durfte nach Angaben eines Polizeisprechers nicht mehr an der Parade teilnehmen, weil aus ihm unzulässige Parolen gerufen wurden.

Auf Bitten der Organisatoren erlaubte die Polizei die Fortsetzung des Zuges. Vor dem Beginn des Marsches riet sie den Teilnehmern, sich ruhig zu verhalten. Die Teilnehmer marschierten unter dem Motto "Palästina wird frei sein" vom Oranienplatz in Kreuzberg in Richtung Rotes Rathaus.

Fast 500 Polizeibeamte anwesend

Nach Angaben der Polizei waren rund 500 Beamte vor Ort. Einige Demonstranten seien in Gewahrsam genommen worden, um ihre Identität festzustellen, sagte der Sprecher. Einige Böller seien in Richtung der Polizisten geworfen worden, fügte sie hinzu. Die Organisatoren forderten die Teilnehmer auf, dieses Verhalten zu unterlassen, wie ein dpa-Korrespondent berichtete. Die Demonstranten erschwerten die Dokumentation der Vorfälle, indem sie Transparente banden und Regenschirme aufspannten.

Mehrere Teilnehmer zeigten palästinensische Flaggen, andere hielten Regenschirme in Form einer Wassermelone. Die Farben der Wassermelone - rotes Fruchtfleisch, grüne und weiße Schale und schwarze Kerne - sind denen der palästinensischen Flagge ähnlich. Auf Schildern und Transparenten waren Botschaften wie "Beendet den Völkermord in Gaza" und "Stoppt den Terror der Besatzung!" zu lesen. In Sprechchören wurde unter anderem "Free Palestine, Free Gaza" gesungen.

Verschiedene Einschränkungen durchgesetzt

Wie üblich erließ die Polizei mehrere Auflagen für die Demonstration. So waren beispielsweise Aufrufe zur Gewalt oder hasserfüllte Parolen verboten. Verboten waren auch Äußerungen, die die Zerstörung des Staates Israel befürworten, oder Flaggen und Embleme von Terrororganisationen wie der islamistischen Hamas oder der Organisation Samidoun, die nach dem Terroranschlag auf Israel am 7. Oktober 2023 in Deutschland verboten wurde.

Auf verschiedenen Internetseiten wurde in deutscher, englischer und arabischer Sprache zu dem Protest eingeladen: "An diesem Nakba-Tag können uns keine Verbote, keine Verfolgung und keine Repression davon abhalten, Gerechtigkeit und Befreiung zu fordern. Wir sind nicht frei, solange Palästina nicht frei ist." Der Nakba-Gedenktag am 15. Mai erinnert an die Vertreibung von Hunderttausenden von Palästinensern während des ersten Nahostkriegs 1948 nach der Gründung Israels.

Nach dem Marsch am Mittwoch kam es zu Ausschreitungen

Am Mittwochabend versammelten sich rund 600 Menschen friedlich in Charlottenburg, um den Nakba-Gedenktag zu begehen. In Neukölln kam es dann aber zu Ausschreitungen. Nach Angaben der Polizei versammelten sich dort rund 200 Demonstranten. Einige von ihnen setzten Mülltonnen in Brand, auch Feuerwerkskörper und bengalische Fackeln wurden gezündet. Häufig wurden an verschiedenen Stellen Gegenstände wie Fahrräder und Mülltonnen auf die Straße geworfen.

Seit dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 kommt es in Berlin wöchentlich zu Demonstrationen. Nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft wurden im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg rund 1.040 Verfahren (Stand: 17. Mai) eingeleitet. Davon betreffen rund 210 Fälle Straftaten bei Protesten zum Nahostkonflikt, wie ein Behördenvertreter mitteilte. In vielen Fällen geht es um Volksverhetzung, Sachbeschädigung, Beleidigung oder die Verwendung von Emblemen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen.

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Quelle: www.ntv.de

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