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Große Aufträge steigern die Gewinne von Siemens

Nicht nur die Bilanz leuchtet: die Firmenzentrale in München bei Nacht.
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Große Aufträge steigern die Gewinne von Siemens

Siemens meldet deutlich bessere Ergebnisse im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahr - aber ein wichtiger Bereich kämpft weiterhin mit schwacher Nachfrage.

Siemens profitierte von großen Aufträgen für industrielle Software im Frühjahr, was den kämpfenden Automationsgeschäftszweig ausglich. Siemens-Chef Roland Busch sagte, das Unternehmen insgesamt habe profitabel gewachsen. "Das industrielle Automationsgeschäft bleibt herausfordernd", fügte er hinzu. Dieser Bereich bereitet Siemens schon seit längerer Zeit Sorgen. Die Digital Industries-Sparte, die das Automationsgeschäft enthält, leidet unter der globalen Zurückhaltung von Kunden bei Investitionen und volle Lagerbestände. Entsprechend gingen die Aufträge für Automatisierungstechnologie zurück.

Die Sparte erhielt insgesamt 20 Prozent mehr Aufträge, dank des florierenden Geschäfts mit Softwarelizenzen. Nun generiert die Sparte 20 Prozent ihres Umsatzes durch Software - die Gewinne in diesem Bereich sind im Vergleich zum Vorjahr um über 80 Prozent gestiegen.

Unternehmensweit stieg der Umsatz im letzten Quartal um 5 Prozent auf 18,9 Milliarden Euro, wie Siemens mitteilte. Der Gewinn aus dem industriellen Geschäft stieg um 11 Prozent auf 3 Milliarden Euro. Analysten, die von der Firma befragt wurden, hatten einen Umsatz von 18,9 Milliarden Euro und einen Gewinn aus dem industriellen Geschäft von 2,8 Milliarden Euro erwartet.

Aufträge aus China steigen

Der Digital Industries-Bereich ist normalerweise der Star im Siemens-Konzern, leidet derzeit jedoch unter schwacher Nachfrage und schlechter Kapazitätsauslastung im Automationsgeschäft. Zusammen mit vollen Lagerbeständen ist das Geschäft für Kunden auch schwieriger geworden. Allerdings sind die Aufträge aus dem wichtigen Markt China gestiegen.

Dieses aktuelle Schwächeanzeichen scheint den Chef von Digital Industries, Cedrik Neike, nicht zu beeinträchtigen. Am Tag vor der Ergebnisankündigung verkündete Siemens, dass sein Vertrag bis 2030 verlängert wurde. Neike gilt als potentieller langfristiger Nachfolger des aktuellen CEOs Busch. Der andere große Bereich, Smart Infrastructure (SI), hat insgesamt gut abgeschnitten, insbesondere im US-Geschäft. Der kleinere Schienenverkehrsbereich Mobility hat ebenfalls solide Leistungen erbracht.

Prognose bestätigt, aber etwas vorsichtiger

Angesichts der aktuellen Situation hat Siemens seine Prognose für den Rest seines Geschäftsjahres, das im September endet, bestätigt. Allerdings ist auch hier der Unterschied zwischen dem stark performenden Smart Infrastructure-Bereich und dem kämpfenden Digital Industries-Bereich evident: Während die Marge für DI im unteren Bereich des zuvor angegebenen Bereichs erwartet wird, wird sie für SI im oberen Bereich erwartet.

Die Aufträge lagen 15 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres, waren aber höher als von Analysten erwartet. Dies lag principalmente an einem Significanten Rückgang der Aufträge im Mobility-Bereich: Im Jahr 2023 erhielt dieser Bereich einen Auftrag im Wert von 2,5 Milliarden Euro für ein schlüsselfertiges Schienensystem aus Ägypten und einen zweiten Auftrag für S-Bahn-Züge im Wert von 2,1 Milliarden Euro aus Deutschland.

Der Anstieg der Aufträge aus China ist eine positive Entwicklung für den Digital Industries-Bereich, trotz der aktuellen Schwierigkeiten mit schwacher Nachfrage und vollen Lagerbeständen. Der Umsatz der Sparte hat von einem 20-prozentigen Anstieg der Softwareaufträge profitiert, wodurch nun 20 Prozent des Umsatzes aus Softwareverkäufen generiert werden, wobei die Gewinne in diesem Bereich im Vergleich zum Vorjahr um über 80 Prozent gestiegen sind.

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