Gläubiger genehmigen Plan zur weiteren Rettung des Galeria-Warenhausnetzes.
Der Insolvenzverwalter berichtet, dass die Insolvenzquote, also der Anteil ihrer Forderungen, den Gläubiger erhalten werden, etwa 2,5% beträgt. Diese Zahl könnte steigen, wenn Galeria von ihrem ehemaligen Mutterunternehmen, Signa, Geld erhält. Gespräche mit österreichischen Insolvenzbehörden laufen derzeit. Die Gesamtforderungen werden auf rund 800 Millionen Euro geschätzt, aber nur ein geringer Teil dieser Summe wird den Gläubigern gezahlt.
Wenn die Gläubiger sich gegen das Insolvenzprogramm entschieden hätten, wäre Galeria völlig liquidiert worden. Nach dem Bericht wurde dies vom Gericht bestätigt und wird rechtskräftig nach einer zweiwöchigen Beschwerdefrist, die derzeit läuft, sein.
Derzeit sieht das Programm vor, dass 16 von Galerias 92 Geschäften in Deutschland geschlossen werden. Diese Liste könnte aber im Juni revidiert werden. Die Anzahl der arbeitslosen Mitarbeiter, die nach dem Plan rund 1400 beträgt, hängt von diesen Entscheidungen ab. Galeria beschäftigt derzeit etwa 12.800 Menschen.
Die Gewerkschaft Verdi äußerte Unzufriedenheit und plante eine Demonstration an Ort und Stelle. Um die 25 bis 30 Vertreter des Bundestarifkommissars nahmen an der Protestaktion teil. Verdi-Vertreter Marcel Schäuble kritisierte die Investoren, nannte ihre angekündigten Pläne riskant: "Keine ambitionierten Ziele wurden für die Zukunft gesetzt. Essentiell nichts mehr als bestehende Strategien wurde vorgeschlagen."
"Wir wünschen nicht, dass die wirtschaftliche Effizienz hauptsächlich durch Entlassungen erreicht werden soll", sagte Schäuble weiter aus. "Erfahrungen zeigen, dass Kostensenkungen nicht effektiv für den Einzelhandel stabilisiert haben", fügte er hinzu. Er betonte die Notwendigkeit von weiteren Investitionen.
Die US-Investmentgesellschaft NRDC Equity Partners und das Beteiligungsunternehmen BB Capital SA, geführt von 73-jährigem Unternehmer Bernd Beetz, sollen Galeria übernehmen. Die Insolvenzverfahren sollen bis Ende Juli abgeschlossen sein, und die neuen Eigentümer könnten ab dem 1. August aktiv werden. Beetz versprach, dass sie in Galeria schwer investieren würden, mit einem Schwerpunkt auf innovativen Kundengaben.
Galeria-Karstadt Kaufhof suchte Insolvenz im Januar für den dritten Mal. Der Einzelhandelskonzern erlebte finanzielle Probleme, weil sein Mutterunternehmen, Signa, zusammenbrach. Im April wurde bekannt, dass die Konsortium die Kontrolle über den Einzelhandelskonzern übernehmen würde.
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Quelle: www.stern.de