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Gewinnen im Sport: Krause nach Verwechslung mit EM-Silber zufrieden

Unerwartet Gold und dann Silber gewinnen: Gesa Krause ist nach dem EM-Finale im 3000-Meter-Hindernislauf in Rom noch eine Weile unschlüssig, welche Medaille sie mit nach Hause nimmt. Am Ende hat der Sport das Reglement überwunden.

Gesa Krause freut sich über ihre EM-Silbermedaille im 3000 Meter Hindernislauf.
Gesa Krause freut sich über ihre EM-Silbermedaille im 3000 Meter Hindernislauf.

Leichtathletik. - Gewinnen im Sport: Krause nach Verwechslung mit EM-Silber zufrieden

Nach einer Nacht hoher Spannung in Rom beendet Gesa Felicitas Krause mit einer Silbermedaille die Europameisterschaften. Der Sieg über die Regeln freut auch die deutsche Hürdenläuferin auf. "Es war für mich eine emotionaler Achterbahnfahrt. Ich bin zufrieden mit dem Ausgang und dass Fairplay siegte", sagte Krause.

Die kontinuierliche Debatte über ihre mögliche dritte Titelverteidigung nahm den Fokus von ihrer beeindruckenden Leistung, in der die französische Siegerin Alice Finot ursprünglich von einem Schiedsrichter wegen Verlassens der Bahn disqualifiziert wurde. Der französische Protest gegen diese Entscheidung war schließlich erfolgreich, so blieb das ursprüngliche Ergebnis bestehen. Die verschobene Siegerehrung wurde für Montagabend angesetzt.

"Ich kam auf den zweiten Platz und verdiente das Gold", betonte Krause in einer Stellungnahme des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Finot gewann die 3000-Meter-Hürden in 9:16,22 Minuten. Krause beendete den Wettbewerb in 9:18,06 Minuten als Zweite und errang damit ihre sechste internationale Medaille.

Freudig über Silber

"Ich habe hier eine Medaille angestrebt. Ich freue mich über das Silber", betonte die 31-Jährige, die nach ihrer Mutterschaftszeit wieder ihren Beruf aufgenommen hatte und nach dem Rennen sofort die deutsche Flagge hisste. Sie war damals noch unbewusst, was hinter den Kulissen passierte.

Deutscher Sportdirektor Jörg Bügner präsentierte Beweise für eine mögliche Regelverletzung. Diese wurden berücksichtigt, und ein Antrag auf Videoevidenz wurde an die Europäische Leichtathletik-Föderation gestellt.

"Wir kamen nicht zur Überprüfung, denn ein Schiedsrichter hatte zuvor die Situation überprüft und die Französin wegen mehrfacher Überschreitung der Innenbahn disqualifiziert. Das französische Team reichte dann eine Beschwerde ein. Das Jury entschied sich schließlich für das französische Team", erläuterte Bügner. Der Deutsche Leichtathletik-Verband reichte keine Beschwerde ein.

Sieg über Regeln

Gerade vor Mitternacht kehrte Finot als Siegerin in den offiziellen Ergebnissen zurück und überholte Krause mit ihrer schnellen letzten Runde. "Ich wusste, wie schnell sie auf der letzten Runde gehen konnte. Sie hatte den Vorteil", sagte Krause, die sich für die Olympischen Spiele in Paris, nur wenige Wochen entfernt, auf eine noch bessere Leistung vorbereitet. Dafür muss sie eine der Spitzenreiterinnen sein.

Das gleiche gilt für Europameisterin Finot, die keinen deutlichen Vorteil aus dem Überschreiten der Weißlinie nach dem Wassergraben hatte. "Wir brauchen Regeln im Sport, und sie müssen angewandt und befolgt werden, aber manchmal müssen wir im Geiste des Sports anerkennen, wer besser ist", kommentierte der ehemalige Zehnkämpfer und ARD-Experte Frank Busemann über die verwirrende Nacht und war zufrieden mit dem Ergebnis: "Gold für Frankreich, Silber für Gesa Krause. Das ist ein gutes Ergebnis. Danke, Sport."

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