Gesamtmetall-Chef sieht den Beginn des industriellen Niedergangs
Nach dem Gegenwind aus der Wirtschaft gegen die Bundesregierung sieht der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall den Beginn der De-Industrialisierung in Deutschland und rechnet mit dem Verlust von bis zu 50.000 Arbeitsplätzen in der Industrie.
Der Praesident von Gesamtmetall, Stefan Wolf, erklaerte, er sehe die Anfaenge der Deindustrialisierung in Deutschland, die zu Verlagerungen im ganzen Land fuehren. Besonders betroffen sind die Unternehmen der Automobil- und Zulieferindustrie, die aufgrund der ungünstigen Rahmenbedingungen in Deutschland ihre Investitionen zurückfahren, was zu einem prognostizierten Verlust von über 300 Milliarden Euro führt.
Auch Wolf rechnet in naher Zukunft mit weiteren Entlassungen, vor allem in der Produktion. "Ich habe bereits Entlassungen bei großen Automobilzulieferern gesehen, und ich befürchte, dass sich dieser Trend noch verstärkt", sagte er. "Wenn sich die Dinge nicht bald ändern, werden wir mit erheblichen Arbeitsplatzverlusten rechnen müssen."
Wolf schätzt, dass in den nächsten drei bis vier Jahren insgesamt zwischen 40.000 und 50.000 Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Er mahnte strukturelle Veränderungen an, statt die Situation als vorübergehenden Konjunkturabschwung abzutun. Bundeskanzler Olaf Scholz nahm er in seiner Kritik nicht gezielt ins Visier.
Schließlich meldete sich auch BDI-Präsident Siegfried Russwurm zu Wort und warf der Regierung vor, durch die Koalition mit der Ampel "zwei verlorene Jahre" verursacht zu haben. Deutschland sei Schlusslicht bei allen Wirtschaftsdaten und die Industrieproduktion sei seit 2018 rückläufig, was sich auch 2020 fortsetzen könnte, so Russwurm.
Lesen Sie auch:
- Jahr der Klimarekorde: Extreme sind die neue Normalität
- Vorbeugende Festnahmen offenbaren die Bedrohung durch islamistischen Terror
- Die Vereinten Nationen stimmen für einen Waffenstillstand in Israel
- SPD schließt Haushaltsbeschluss vor Jahresende aus
Quelle: www.ntv.de