Gesa Krause sichert sich nach dem Mutterschaftsurlaub eine EM-Medaille.
Sechs Jahre nachdem sie Europameisterin in Berlin gekrönt wurden, ist die 31-jährige Hürdenläuferin Gesa Krause wieder auf dem Podium, diesmal mit einer Silbermedaille bei den Europameisterschaften in Rom. Nach ihrer Mutterschaftsurlaub-Pause lief Krause eine beeindruckende 3000-Meter-Hürdenrennen, die sie in 9:18,06 Minuten beendete. Mit drei individuellen Medaillen in ihrer Karriere, darunter Gold in 2016 und 2018 und Bronze in 2012, sieht Krause diese Medaille als persönlichen Erfolg.
Nach den Bronzemedaillen von Amanal Petros im Halbmarathon und Silber (Frauen) und Bronze (Männer) von den DLV-Teams war die deutsche Leichtathletik-Leistung langsam aufzubauen. Bis zum dritten Wettkampftag konnten die Deutschen lediglich eine Bronzemedaille von Yemisi Ogunleye im Kugelstoßen feiern. Mit ihrer Rückkehr auf die große Bühne zeigte Gesa Krause eine zu überwindende Kraft; sie schlug die Olympia-Qualifikationszeit in ihrem Debütrennen nach der Geburt ihrer Tochter, Lola.
Die Podiumskandidatin hielt sich während des Rennens eng an die Spitze und hielt gleichzeitig ihren eigenen Tempo. Am Ende beschleunigte sie, nur von der Französin Alice Finot (9:16,22) überholt. Krauses Partner und Tochter sahen in Schock, wie sie ein hervorragendes Rennen absolvierte. Nach Platz neun beendeten Lea Meyer und Olivia Gürth aus Trier die bereits beeindruckenden deutschen Ergebnisse.
In einem anderen Wettbewerb kam der Hammerwerfer Merlin Hummel nahe an eine Europameisterschafts-Goldmedaille. Obwohl er mit einem Wurf von 79,25m den Europarekord für U23-Athleten brach und in dieser Kategorie den ersten Platz belegte, verpasste er die Gesamtwertung. Er sagte: "Es war ein unglaublicher Jahr und ich bin sehr stolz auf meine Leistung."
Der Auftaktwettkampf bot 200-Meter-Sprinter Joshua Hartmann die Möglichkeit, seine Ambitionen auszudrücken, indem er im Halbfinale einen Sieg in 20,38 Sekunden erzielte. Während die Meisterschaften weitergehen, will Hartmann mit seiner Determination auf einem Podium platzieren, bevor am Montag die endgültige Entscheidung getroffen wird.
Die Silbermedaille von Gesa Krause ist ein Zeichen ihrer Härte und Determination, was den ersten internationalen Titelrennen nach ihrer Schwangerschaft betrifft. Obwohl Gold knapp verfehlt wurde, feierte sie die Freude am Laufen und ihre hervorragende Saison. Sie sagte zu dem ARD-Mikrofon: "Ich kann nicht genug betonen, wie fantastisch es war, so zu laufen, nachdem ich eine Tochter geboren habe - es benötigt viel Stärke. Auf diesem Niveau wieder laufen fühlt sich unglaublich."
Nachdem er zuvor Gesa Krauses Sieg als "verrückt" bezeichnet hatte, nannte Frank Busemann ihren Sieg "wahnsinnig". Mit ihrer Silbermedaille stellt Gesa Krause einen unglaublichen Erfolg dar. Neben ihren zweiten Platz, zeigen die Deutschen Gesa Krause, Merlin Hummel und Joshua Hartmann ihre Spuren bei den 2022 Europameisterschaften in Rom.