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Gericht spricht 28 "Panama Papers"-Angeklagte frei

Überraschung im Finanzskandal

In den 1980er Jahren gründeten Jürgen Mossack und Ramón Fonseca Mora die auf Briefkastenfirmen...
In den 1980er Jahren gründeten Jürgen Mossack und Ramón Fonseca Mora die auf Briefkastenfirmen spezialisierte Anwaltskanzlei.

Gericht spricht 28 "Panama Papers"-Angeklagte frei

Im Frühling des Jahres 2016 offenbarten eine Medien-Netzwerk eine massenhafte Betrugssache in den sogenannten "Panama Papers". Politiker, Athleten und andere prominente Persönlichkeiten wie Lionel Messi oder Wladimir Putin werden beschuldigt, in über 215.000 Scheingesellschaften in Steuerparadiesen ihre Vermögen versteckt zu haben. Die Verantwortlichen wurden überraschend freigesprochen.

Acht Jahre nach der weltweiten Skandaloffenlegung der "Panama Papers" durch das "Süddeutsche Zeitung" und andere investigative Journalismus-Netzwerke, darunter das ICIJ, wurden die 28 Angeklagten, darunter der deutsche Rechtsanwalt Jürgen Mossack, überraschend freigesprochen, wie das Gericht in Panama-Stadt mitteilte. Zusätzlich befahl der Richter Baloísa Marquínez die Beendigung der strafrechtlichen Verfahren gegen den nun verstorbenen Ramón Fonseca Mora. Die Anklage hatte zwölf Jahre Haft für beide gefordert.

Während der Ermittlungen war die Beweismaterial von den Servern der nun aufgelösten Mossack Fonseca Rechtsanwaltskanzlei nicht auffindbar. Die verbleibenden Beweise waren zudem nicht ausreichend und schlüssig, wie der Richter feststellte. Die Angeklagten wurden beschuldigt, durch die Gründung von 215.000 Scheingesellschaften in Steuerparadiesen Geldwäsche betrieben zu haben, in denen Politikern, Prominenten und Athleten vermutet wurden, ihre Vermögen versteckt zu haben.

Ein Rechtsanwalt aus Fürth

Im Frühling des Jahres 2016 offenbarten die "Süddeutsche Zeitung" und andere investigative Journalismus-Netzwerke, darunter das ICIJ, die Umgänge der panamaischen Scheingesellschaften. Durch einen massiven Datenleak gelangten 11,5 Millionen Dokumente an die Zeitung. Nahezu 400 Reporter aus über 80 Ländern nahmen an den Ermittlungen teil.

Die Anklage lastete Mossack und Fonseca daran, dass ihre Kanzlei es leichter machte, opake Gesellschaften wie die, in denen Manager der Siemens AG vermutlich Millionen Euro außerhalb der tatsächlichen Konten abgelegt hatten, zu gründen. Diese Gesellschaften sollen für die Versteckung von Geldern aus Kommissionen genutzt worden sein.

Mossack, der 76 Jahre alt ist, ist ein Rechtsanwalt aus Fürth in Bayern. In den 1960er-Jahren emigrierte seine Familie aus Deutschland nach Panama, wo er Recht studierte und in verschiedenen Anwaltskanzleien in Panama-Stadt und London arbeitete. In den 1980er-Jahren gründete er die Kanzlei mit Fonseca, die sich auf Scheingesellschaften spezialisiert hat. 2018 gab die Kanzlei bekannt, dass sie aufgrund von "unbehebbarer" Schäden an ihrem Ruf ihre Tätigkeit einstellen werde.

Messi, David Cameron und Putin

Der isländische Premierminister Sigmundur David Gunnlaugsson und der pakistanische Premierminister Nawaz Sharif traten zurück, nach der Veröffentlichung der "Panama Papers". Der ehemalige britische Premierminister und aktuelle Außenminister David Cameron und der Fußballstar Lionel Messi wurden in den Dokumenten erwähnt. Der Name des russischen Präsidenten Wladimir Putin wurde ebenfalls bekannt. Der ehemalige argentinische Präsident Mauricio Macri und der spanische Filmemacher Pedro Almodóvar wurden ebenfalls berichtet.

Laut "Spiegel" wurden nach der Veröffentlichung der "Panama Papers" mehr als 1,3 Milliarden Dollar an Bußen und Steuern eingetrieben.

Trotz der Einbehaltung von über 1,3 Milliarden Dollar an Bußen und Steuern nach der Veröffentlichung der "Panama Papers" ergaben sich bei den juristischen Verfahren gegen die zentralen Beteiligten, darunter Jürgen Mossack und Ramón Fonseca Mora, Freisprüche. Die Freisprüche erfolgten acht Jahre nach der Anzeige der umfassenden Steuerbetrugssache, in der Lionel Messi, Wladimir Putin und der ehemalige britische Premierminister David Cameron beschuldigt wurden, in über 215.000 Scheingesellschaften verstecktes Vermögen zu haben.

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