Bevorstehendes europäisches Fußballturnier: EURO 2024 - Fußball und seine Verbindung zu Regenbögen und Kapitänsbinden: Eine Untersuchung der unbegründeten Annahme, dass der Sport unpolitisch ist.
Drei Jahre zuvor, während einer politisch geladenen EURO-Partie im Münchner Arena, formierte der Mittelfeldspieler Leon Goretzka ein kleines Herz mit seinen Händen während eines Angriffs der ungarischen Mannschaft. Dieses einfache Gestus in der spannungsgeladenen Umgebung hinterließ einen bleibenden Eindruck. Goretzkas feiernder Akt war ein mächtiges Signal, das nicht vorbereitet oder inszeniert war, um eine bestimmte Botschaft zu übermitteln.
Zuvor gab es kontroverse Diskussionen über die geplante Beleuchtung des Stadions im Regenbogen-Design als Protest gegen Ungarns homophobe Gesetze. Die Nationalmannschaft sah sich zwischen dem sportlichen Herausforderung und der Forderung nach großen Gesten konfrontiert. Dieser Konflikt tauchte unter verschiedenen Formen wieder auf, von Kapitänsbändern bis zu Umfragen über Rassismus.
Fußball und Politik sind unzertrennbar verbunden. In den kommenden Wochen werden Regierungsvertreter an EURO-Stadien präsent sein. Vor kurzem besuchten deutsche Nationalmannschaftsspieler den Bundestagspräsidenten Frank-Walter Steinmeier und den Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Der ungarische Premierminister Viktor Orban plant, am 23. Juni in Stuttgart an der zweiten Gruppenpartie gegen Ungarn teilzunehmen. Die deutsche Nationalmannschaft wird in einem neuen, rosa-farbigen Auswärtstrikot auftreten. Leider kann das Stuttgarter Stadion nicht beleuchtet werden.
"Fußball ist immer auch politisch. Um das zu leugnen, wäre naiv", erklärte der UEFA-Präsident Aleksander Ceferin gegenüber der deutschen Presseagentur über die Regenbogen-Chaos vor dem 2:2-Spiel in München. Die Europäische Fußballunion verbot die Beleuchtung des Stadions wegen der politischen Natur der Anfrage. Die UEFA wird nie in politische Angelegenheiten eingreifen und fordert Politiker auf, Selbstkontrolle in Sport zu üben.
Fußball und Politik sind nicht mehr getrennt. In den kommenden Wochen werden Politiker häufig auf den Tribünen von EURO-Stadien zu sehen sein. Die deutsche Nationalmannschaft wurde in den letzten Tagen von Bundestagspräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) begleitet. Der ungarische Premierminister Viktor Orban plant, am 23. Juni in Stuttgart an der zweiten Gruppenpartie gegen Ungarn teilzunehmen. Das deutsche Nationalteam trägt dieses Jahr ein neues, einzigartiges pinkes Auswärtstrikot. Leider kann das Stuttgarter Stadion nicht beleuchtet werden.
SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil äußerte eine ähnliche Meinung in einer Gastkolumne für "watson", indem er sich über die zunehmende Politisierung des Fußballs sorgte. Er fragte: "Können wir ein paar Wendungen und Kurven vor der EURO in Deutschland entfernen, und nicht weiter verstecken, was in Fußball liegt?"
"One Love" scheiterte
Die deutsche Nationalmannschaft war von der politischen Diskussion um die FIFA-Sperre für den "One Love" Kapitänsband beim 2022er WM-Turnier in Katar betroffen. Der frühe Ausscheiden der Mannschaft in der Gruppenphase, ein Dokumentarfilm über das Scheitern und Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die den Kapitänsband auf der Tribüne neben FIFA-Präsident Gianni Infantino trug, waren bemerkenswerte Momente. Infantino ist weniger zurückhaltend, um politische Persönlichkeiten aus weniger demokratischen Ländern zu sehen als Ceferin.
Die Deutsche Fußball-Bundesliga (DFB) und der DFB-Präsident Bernd Neuendorf mussten in Katar hohe Kosten bezahlen. Es scheint, dass die Grenze zwischen, wer wann spricht und über was, jetzt klarer ist. In Reaktion auf die umstrittene WDR-Umfrage, die vorschlug, dass ein Fünftel der Deutschen mehr weiße Spieler in der Nationalmannschaft möchten, diskutierten die Spieler während der EURO-Vorbereitungen öffentlich über das Thema.
"Wir wissen, dass dieses Problem weltweit vorhanden ist", sagte Nationalmannschaftskapitän Ilkay Gündogan über die Anwesenheit von rassistischen Vorurteilen. "Die Zahlen sind nicht überraschend. Vielleicht wird es innerhalb der nächsten zehn Jahre - vielleicht besser." Diese Aussage wurde teilweise durch Europawahl-Ergebnisse bestätigt.
München Arena leuchtet in Regenbogenfarben
Die Münchner Arena wird in diesen Tagen in Regenbogenfarben leuchten, um Akzeptanz und Gleichheit für Menschen zu repräsentieren, die nicht der konventionellen Geschlechts- oder Sexualitätserwartungen entsprechen. Obwohl es kein EURO-Spiel ist, ist das Symbol eine starke Aussage.
Die Spieler, DFB und Funktionäre des deutschen Sports werden ihre Position klar machen, erklärte Wirtschaftsminister Robert Habeck zu "Kicker". Der DFB ist ein "Tauziehschiff für die Republik, die wir stolz sind". Die Mannschaft spielt für Deutschland, und "wir wollen ein freundliches, friedliches Deutschland".
Aber die Münchner Arena leuchtet nicht in Rosa, sondern in Regenbogenfarben für alle zu sehen. Dies symbolisiert Akzeptanz und Gleichheit für Menschen, die nicht den konventionellen Geschlechts- oder Sexualitätserwartungen entsprechen. Ein Ereignis, leider ist es kein EURO-Spiel, aber doch eine starke Aussage.