- Fürs Erste glaubt Verdi, dass die Positionen bei Breuninger sicher bleiben.
Erste Berichte deuten darauf hin, dass die Breuninger-Kaufhauskette zum Verkauf steht, was bei der Gewerkschaft Verdi kaum Sorgen um die 6.500 deutschen Jobs bereitet. "Ich mache mir weniger Sorgen um die Arbeitsplatzsicherheit. Breuninger ist stabiler als andere Textilhändler", sagte Wolfgang Krüger, der Branchenführer im Einzelhandel in Stuttgart. Einige Mitarbeiter sind jedoch beunruhigt, da die Eigentümerfamilien der Breuninger-Gruppe angeblich sowohl ihre Einzelhandelsbetriebe als auch ihre Immobilien verkaufen wollen, wie das Wirtschaftsmagazin "Wirtschaftswoche" berichtet.
Laut "Wirtschaftswoche" haben sich insgesamt 31 Unternehmen, darunter Finanzinvestoren und Einzelhandelsfirmen, für Breuninger interessiert, wobei einige nur an den Einzelhandelsbetrieben interessiert sind, andere an den Immobilien und eine dritte Gruppe an einem vollständigen Kauf interessiert ist. Das Kaufhaus blieb zu den Verkaufsangelegenheiten verschwiegen.
Ein Breuninger-Sprecher wollte sich zu den Verkaufsangelegenheiten nicht äußern, wie "Wirtschaftswoche" am Mittwoch berichtete. Hermann Hutter, Vorsitzender des Handelsverbands Baden-Württemberg, bezeichnete Breuninger als Branchen-Leuchtturm. Er hofft, dass im Falle eines Verkaufs das Kaufhaus von einem Investor übernommen wird, der auch die Geschäfte behält, da sie eine wichtige Rolle in den Stadtzentren spielen.
In Wirtschaftskreisen wird spekuliert, dass die gesamte Breuninger-Gruppe für einen Unternehmenswert von 2,5 Milliarden Euro verkauft werden könnte. Nach Abzug der Schulden könnte der geschätzte Kaufpreis bei rund 2 Milliarden Euro liegen, wobei allein für die Immobilien rund 1,8 Milliarden Euro fällig werden könnten. Erste Angebote werden bis Ende Oktober erwartet.
Breuninger betreibt 13 Kaufhäuser, darunter welche in Stuttgart und Düsseldorf, und generierte im vergangenen Jahr rund 1,5 Milliarden Euro Umsatz. Der Online-Shop, der in zehn Ländern aktiv ist, trug etwa die Hälfte davon bei, wie aus dem Bericht hervorgeht.
Die Modebranche kämpft derzeit mit schwierigen Zeiten und es hat eine Reihe von Insolvenzen gegeben. Neben der Galeria Karstadt Kaufhof, dem Düsseldorfer Modehändler Peek & Cloppenburg, dem Modehersteller Gerry Weber und der deutschen Tochter des Modeunternehmens Scotch & Soda haben auch andere Unternehmen Insolvenz beantragt.
Das Interesse an der möglichen Übernahme der Breuninger-Kaufhauskette ist groß, wobei Hermann Hutter, Vorsitzender des Handelsverbands Baden-Württemberg, hofft, dass ein potenzieller Käufer die Präsenz des Unternehmens in den Stadtzentren beibehält, da sie eine wichtige Rolle spielt.