- Fridays for Future kritisiert geplante Gasbohrungen in Borkum
Die Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer von Fridays for Future warnt vor dem geplanten Gasabbau vor der Nordseeinsel Borkum. Wenn die deutsche Regierung und die Niederlande das Projekt genehmigen, wäre die Glaubwürdigkeit Deutschlands als Klimaschutznation "komplett untergraben", sagte sie vor dem Niedersächsischen Landtag in Hannover. "Wir sprechen vom Beginn einer neuen Ära der fossilen Ausbeutung in Deutschland", sagte Neubauer und forderte ein Ende der Förderung von fossilen Brennstoffen, um einen erfolgreichen Energieübergang zu erreichen. Darüber hinaus bedroht das Gasprojekt vor Borkum das einzigartige Wattenmeer-Naturerbe und UNESCO-Weltnaturerbe.
Die Firma One-Dyas plant, bis Ende 2024 mit der Gasförderung vor Borkum zu beginnen. Das Projekt ist seit Jahren in Niedersachsen umstritten. Nach der russischen Invasion der Ukraine hat die Landesregierung ihre Position zum Thema geändert. In den kommenden Tagen wird eine Entscheidung erwartet, ob das Projekt genehmigt wird. Wenn ja, wird die Deutsche Umwelthilfe Klage einreichen. Außerdem ist eine Vereinbarung zwischen Deutschland und den Niederlanden erforderlich.
Laut der Landesregierung hat die Bundesregierung das letzte Wort. Im Koalitionsvertrag von 2021 haben sich SPD, Grüne und FDP darauf geeinigt, keine neuen Genehmigungen für Öl- und Gasförderung über den bestehenden Rahmensondergenehmigungen für die deutsche Nord- und Ostsee hinaus zu erteilen.
Fridays for Future plant für diesen Samstagnachmittag eine Demonstration auf Borkum gegen das Projekt. Die Demo ist mit 50 Teilnehmern angemeldet. One-Dyas plant, eine Produktionsplattform in niederländischen Hoheitsgewässern zu errichten, etwa 23 Kilometer nordwestlich von Borkum. Gas soll sowohl aus niederländischen als auch aus deutschen Hoheitsgewässern, in der Nähe des Niedersächsischen Wattenmeer-Nationalparks, gefördert werden.
Die Bundesregierung hält die finale Entscheidungsgewalt bezüglich des Gasabbauprojekts vor Borkum, wie im Koalitionsvertrag von 2021 festgelegt. Wenn die Bundesregierung das Projekt genehmigt, könnte dies die globale Reputation Deutschlands als Vorreiter im Klimaschutz erheblich beeinflussen, was den Bedenken von Luisa Neubauer entspricht.