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Freie Wähler greifen CDU nach Pirna-Bürgermeisterwahl an

Zum ersten Mal wird ein Kandidat der Alternative für Deutschland Bürgermeister einer deutschen Stadt. Die Wähler wurden für ihre Stimme kritisiert. Unterdessen geben sich die Verlierer gegenseitig die Schuld.

Wahlsieger Tim Lochner (links) und der sächsische AfD-Chef Jörg Urban freuen sich. Foto.aussiedlerbote.de
Wahlsieger Tim Lochner (links) und der sächsische AfD-Chef Jörg Urban freuen sich. Foto.aussiedlerbote.de

AfD-Oberbürgermeister - Freie Wähler greifen CDU nach Pirna-Bürgermeisterwahl an

Der erste bundesweite Sieg der AfD bei der Oberbürgermeisterwahl hat bei anderen Parteien und Verbänden für Besorgnis gesorgt. „Die Bürger von Pirna haben ihre Entscheidung getroffen. Das ist Demokratie, aber die Ergebnisse sind für uns als Deutschen Städtetag sehr besorgniserregend“, sagte Markus Lü, Vorsitzender des Deutschen Städtetages, am Montag in Berlin. Das zeigen die Ergebnisse In vielen Teilen der Gesellschaft gibt es Risse.

„Wir merken, dass die Menschen in unseren Städten der Krise überdrüssig sind und manchen politischen Diskussionen keine Aufmerksamkeit mehr schenken wollen oder können. Auf sie muss unsere Aufmerksamkeit gerichtet sein. Wir müssen sie bei den vielen Veränderungen, vor denen wir stehen, begleiten.“ Also Lewe. Dies gilt nicht für Parteien, die extremistische Positionen vertreten. „Extremistische Parteien zielen darauf ab, die Gesellschaft zu spalten und Angst und Unsicherheit zu schüren.“

Tim Lochner ist der erste Kandidat der Alternative für Deutschland, der die deutsche Bürgermeisterwahl am Sonntag gewonnen hat. Im zweiten Wahlgang setzte sich der 53-Jährige gegen die CDU-Kandidatin Kathrin Dollinger-Knuth und den Parteilosen Ralf Thiele durch, der ins Rennen um die Freien Wähler ging. Lochner selbst ist Unabhängiger und will nach eigener Aussage nicht der AfD beitreten. Der AfD-Landesverband Sachsen wurde kürzlich vom Bundesamt für Verfassungsschutz als bestätigte rechtsextremistische Organisation eingestuft.

Linksparteichef sieht „schwarzen Tag“

Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) erklärte per SMS: „Dieser Wille der Pilnaer Wähler muss respektiert werden.“ Ebenso die Entscheidung eines Teilnehmers, in der zweiten Runde erneut zu kandidieren ...“

Rico Gebhardt, Vorsitzender der Linksfraktion im Sächsischen Landtag, sah in der Wahlnacht einen „schwarzen Tag“, nicht nur in der Stadt Pirna. „Den Wählern ist es egal, ob eine Partei als rechtsextremistisch eingestuft wird, sie werden sie sowieso bewusst wählen“, schrieb er auf X.

Die Internationale Auschwitz-Kommission erinnert an die Geschichte Pirnas als Ort der Euthanasie-Verbrechen. In den Jahren 1940 und 1941 ermordeten Nationalsozialisten in der Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein etwa 13.720 Menschen, überwiegend psychisch kranke und geistig zurückgebliebene. Vizepräsident Christoph Heubner erklärte: „Darüber hinaus ist diese Wahl ein schmerzhaftes Signal an die Vertreter aller demokratischen Parteien: Wenn sie sich nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können und die Wahl der Sache überlassen, was mit der AfD und ihren Wählern geschehen wird.“

Freie Wähler haben am Montag die CDU angegriffen. Der Vorsitzende der Freien Wählerpartei Sachsen, Thomas Weidinger, sagte, die CDU sei nicht hinter dem Kandidaten der Freien Wählerpartei zurückgeblieben, der nach dem ersten Wahlgang den zweiten Platz belegte. „Stattdessen nehmen CDU-Kandidaten bei einer erneuten Kandidatur bewusst in Kauf, dass sie die Rolle von Steigbügelhaltern für die AfD spielen.“

Die unterlegene CDU-Kandidatin Dollinger-Knuth sah das in der Wahlnacht anders. „Trotz aller Kraft, die wir aufbrachten, um unsere politischen Vorschläge zu unterstützen, haben die Wähler anders entschieden. Leider haben sich die liberalen Wähler für einen Alleingang entschieden und damit den Weg für den Erfolg der AfD geebnet“, sagte sie. Beides muss akzeptiert werden.

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Quelle: www.stern.de

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