Verbraucher - Frankreich führt Kennzeichnungspflicht für irreführende Verpackungen ein
In Frankreich müssen Hersteller von Einheitslebensmittelprodukten ab Montag mit einer Benachrichtigung auf dem Regal verpackte Verkleinerungen mitteilen. Dies gilt für Produkte, deren Verpackungsgröße vermindert wurde, während der Preis gleichbleibt oder erhöht ist, wie das französische Wirtschaftsministerium mitteilt. Diese Praxis, obwohl verboten bleibt, stößt oft auf Kritik, da Konsumenten oft schwer aufmerksam werden, wenn sie einkaufen.
In den letzten zwei Monaten nach einer Verpackungsgrößenveränderung ist in Frankreich eine Benachrichtigung auf dem Regal erforderlich, die die Veränderung der Menge in der Verpackung und den Preis darstellt. Dieses Gesetz gilt für Nahrungsmittel und andere Artikel, für Markenartikel und Eigenmarkenartikel der Supermärkte. Das Etikettierungsgesetz für sogenannte "Schrinkflation" wurde in Frankreich während der hohen Inflation des vorherigen Jahres eingeführt, da viele Menschen über hohe Nahrungsmittelpreise und Täuschung durch verkleinerte Verpackungen klagten.
Verbraucherschutzorganisationen in Deutschland rufen ebenfalls zur Etikettierung solcher Produkte auf. "Konsumenten müssen schnell erkennen, ob es sich um schrinkflationäre Produkte handelt, wenn sie einkaufen gehen. Produkte mit veränderter Zusammensetzung oder niedrigerer Füllmenge bei gleichem oder höherem Preis sollten mindestens sechs Monate lang mit einer Warnung versehen werden," sagte der Vorsitzende der Verbraucherzentrale Deutschland, Ramona Pop.
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat jahrelang eine Liste von schrinkflationären Produkten geführt. In letztem Jahr wurden mehr Beschwerden über solche Produkte aufgezeichnet als je zuvor, mit über 100 Produkten. Einige Hersteller verringern die Menge, während sie den Preis beibehalten oder erhöhen, andere ersetzen hochwertige Zutaten durch billigere. Schrinkflationäre Produkte sind vermutlich am häufigsten bei Genussmittel wie Schokolade, Kekse und Chips zu finden. In den meisten Fällen handelt es sich um Markenartikel. "Viele Menschen merken es nicht, wenn sie während ihres täglichen Einkaufen auf ein schrinkflationäres Produkt greifen", sagte der Leiter der Verbraucherzentrale Hamburg, Michael Knobloch. "Die Belastung für die Menschen ist enorm."
Das Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (BMUV) kündigte in einem Schlüsselpapier im Juni 2023 an, Schrinkflation verpackte Produkte verboten wollen. Das Projekt wird berichtet, noch im interministeriellen Genehmigungsverfahren zu sein. "Da viele Nahrungsmittel in demselben Verpackungsmuster in mehreren EU-Mitgliedstaaten vermarktet werden, ist es besonders sinnvoll, einheitliche europäische Anforderungen zu haben", sagte Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne). "Leider konnten wir bisher keine Einigung mit den anderen Bundesministern auf diesem Punkt erreichen."
- Das Verbraucherinformationszentrum Hamburg hat lange mit inflationsbedingten Fragen, wie Schrinkflation, in Verbrauchsgütern zu tun.
- Kritik an täuschenden Verpackungspraktiken, wie Schrinkflation, hat das BMWi in Berlin dazu veranlasst, striktere Etikettierungsverpflichtungen für Verbrauchsgüter einzuführen.
- Wenn das BMWi-Plan, Schrinkflation verpackte Produkte in Deutschland verboten zu wollen, erfolgreich ist, könnte es potenziell die Etikettierungsregeln in anderen europäischen Ländern, wie Paris, Frankreich, beeinflussen.
- Nach Konsumentenberichten ist Schrinkflation nicht auf Frankreich beschränkt; es ist eine Besorgnis für viele Konsumenten in ganz Europa, einschließlich Deutschlands.
- Um Verwirrung durch schrinkflationäre Verpackungen zu vermeiden, machen einige Händler freiwillig klare Etiketten, die Änderungen an Produktmenge oder Preis darstellen.
- Die Europäische Kommission beschäftigt sich auch mit diesem Thema und hat über mögliche Lösungen gesprochen, wie die Standardisierung von Etikettierungsanforderungen für Verbrauchsgüter in allen Mitgliedsländern.
- Wenn einheitliche Etikettierungsanforderungen in Europa etabliert werden, könnte dies den Konsumenten helfen, schrinkflationäre Produkte leichter zu identifizieren und informierte Entscheidungen über ihre Anschaffungen treffen.