- Forschungsinstitut: Umschwung auf dem Wohnungsmarkt
Wird der Kauf eines eigenen Heims wieder teurer? Das Kiel-Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat eine Trendwende auf dem deutschen Immobilienmarkt registriert. Die Preise für Eigentumswohnungen, Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser sind zwischen April und Juni im Vergleich zum vorherigen Quartal gestiegen, wie das IfW mitteilte.
"Die Trendwende auf dem Immobilienmarkt hat eingesetzt", sagte IfW-Forscher Jonas Zdrzalek. Die Unsicherheit bei potenziellen Käufern scheint abzunehmen und die Aussicht auf fallende Zinsen stabilisiert den Markt. Der Rückgang im Neubaugeschäft reduziert zudem das Angebot und führt zu steigenden Preisen.
Im Vergleich zum ersten Quartal sind die Preise für Eigentumswohnungen im zweiten Quartal um 2,4 Prozent gestiegen. Einfamilienhäuser kosten 2 Prozent mehr. Die Preise für Mehrfamilienhäuser haben um 4,4 Prozent zugenommen. Im vorherigen Quartal waren die Preise gefallen. Die Daten basieren auf dem Greix-Immobilienpreisindex, der Daten aus 19 Städten und dem Rhein-Erft-Kreis bei Köln enthält. Das IfW ist unter anderem an Greix beteiligt.
Steigende Preise in Hamburg, fallende Preise in Köln
Unter den sieben größten Städten Deutschlands sind die Preise für Eigentumswohnungen im Vergleich zum vorherigen Quartal in Hamburg (4,3 Prozent), Frankfurt (3,7 Prozent) und Düsseldorf (2,2 Prozent) am stärksten gestiegen. In Stuttgart sind die Preise um 0,6 Prozent gestiegen. In Köln sind die Preise um 0,6 Prozent gefallen. Für Berlin und München lagen keine aktuellen Daten vor. Außerhalb der Kategorie der sieben größten Städte sind die Preise für Eigentumswohnungen in Münster deutlich um 5,6 Prozent gestiegen.
Ende der Korrektur möglich
Das IfW geht davon aus, dass eine Korrektur auf dem Immobilienmarkt, die bereits seit etwa zwei Jahren anhält, ihrem Ende entgegengehen könnte. Eine Korrektur bezieht sich typischerweise auf eine abwärtsgerichtete Bewegung eines Index, der beispielsweise überhöhte Werte korrigiert. Der Greix hat über etwa zwei Jahre einen Preisrückgang von rund 14 Prozent registriert, wie das IfW mitteilte. Die stärkste Korrektur gab es in Stuttgart, wo die Preise um mehr als 20 Prozent gefallen sind.
"Die Trendwende bei den Immobilienpreisen, wie sie der IfW-Forscher Jonas Zdrzalek vermeldet, ist largely auf abnehmende Käuferunsicherheit und eine stabilisierende Marktaussicht mit fallenden Zinsen zurückzuführen."
"Laut der Analyse des IfW könnte die laufende Korrektur auf dem deutschen Immobilienmarkt, die vor etwa zwei Jahren begann, dem Ende entgegengehen, wie die vermeldeten Preiserhöhungen und der abnehmende Preisverfall in verschiedenen Städten nahelegen."