zum Inhalt

Familie: Deutscher im kubanischen Gefängnis schwer verletzt

Der Deutsch-Kubaner Luis Frómeta Compte wurde wegen Unruhen auf der Karibikinsel zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Nun ist er offenbar Opfer eines Gefängnisangriffs geworden. Seine Familie ist besorgt.

Tochter und Ehefrau des inhaftierten Deutsch-Kubaners Luis Frómeta Compte. Foto.aussiedlerbote.de
Tochter und Ehefrau des inhaftierten Deutsch-Kubaners Luis Frómeta Compte. Foto.aussiedlerbote.de

Menschenrechte - Familie: Deutscher im kubanischen Gefängnis schwer verletzt

Angehörige eines in Kuba inhaftierten Deutschen sind besorgt über seinen Zustand, nachdem er im Gefängnis angeblich geschlagen und schwer verletzt wurde. „Unsere Familie darf ihn immer noch nicht sehen. Warum?“, schrieb Jenny Frometta aus Dresden am Donnerstag in den sozialen Medien. Vor einer Woche sagten vier Insassen, sie hätten ihren Vater, den Deutsch-Kubaner Luis Frómeta Compte, im Gefängnis geschlagen und ihm mit einem Rasiermesser die Nase aufgeschnitten.

Luis Frómeta Compte war einer von Hunderten Menschen, die auf der sozialistischen Karibikinsel wegen ihrer Teilnahme an Protesten im Juli 2021 festgenommen wurden. Als er seine Familie in Havanna besuchte, filmte er Demonstrationen mit seinem Mobiltelefon, wurde wegen Aufruhrs verhaftet und zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.

Frómeta Compte zog 1985 als Gastarbeiterin nach Dresden. Der Forstarbeiter ist seit 1997 deutscher Staatsbürger. Nach Angaben seiner Frau Silke Frómeta Compte muss der 61-Jährige zusammen mit 30 weiteren Straftätern im Hochsicherheitsgefängnis Combinado del Este in einer Zelle festgehalten werden.

Die Hintergründe des Angriffs sind unklar

Die Umstände des Anschlags vom 30. November sind unklar. Laut Janie Frómeta wurde ihr Vater in der Krankenstation des Gefängnisses festgehalten. Seine Angehörigen durften ihn seit dem Vorfall nicht mehr besuchen und konnten am Montag nur ein kurzes Telefongespräch mit ihm führen.

Vor zwei Wochen war EU-Menschenrechtskommissar Eamon Gilmore zu Gesprächen in Kuba. Er sagte, er habe die Forderung der EU an die Regierung bekräftigt, inhaftierte Demonstranten freizulassen. Tage zuvor sei einer der Gefangenen nach Angaben von Aktivisten an einer unbehandelten Atemwegserkrankung gestorben.

Auf Fragen deutscher Nachrichtenagenturen zum Gesundheitszustand von Frómeta Compte antwortete die kubanische Regierung nicht. Die Behörden der deutschen Botschaft in Havanna verweigerten ihm konsularische Unterstützung. Das Außenministerium erklärte jedoch, dass der Fall genau beobachtet werde und die Bemühungen verstärkt würden.

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles